Rezension

perfekt zum zwischendurch lesen

Die Geschichte eines schönen Mädchens - Rachel Simon

Die Geschichte eines schönen Mädchens
von Rachel Simon

Bewertet mit 3.5 Sternen

Worum es geht:

1968: Eines Abends steht ein Paar vor Marthas Tür. Die siebzigjährige Witwe möchten den Afrikaner, welcher auch noch stumm ist, und die weisse Frau an seiner Seite am liebsten sofort wegschicken, doch als die Frau ein Neugeborenes hervorzeigt wird Martha klar dass sie das nicht tun kann.)Erst als die Frau ein Neugeborenes hervorzeigt wird Martha klar dass sie die beiden nicht wegschicken kann. Wenig später kommen Wärter der naheliegenden Anstalt und zwingen die Frau wieder mitzukommen, der Mann kann fliehen, das Baby ist bei Martha versteckt.

Martha, nun allein mit dem Baby, sieht sich zum ersten Mal in der Rolle der Mutter und muss nun auch noch fliehen um für die Sicherheit des Kindes zu sorgen.
Meine Meinung:

Dank Lovelybooks hatte ich die Mögchlichkeit dieses Buch zu lesen. Vielen Dank nochmal dafür. Bereits im englischen wird das Buch hochgelobt und ich freute mich sehr darauf.
Das Thema der Irrenanstalt und wie die Menschen dort behandelt wurden ist unglaublich spannend. Ebenso der zweite Handlungsstrang der sich um Martha und ihre Aufgabe als Mutter dreht. Die ständige Angst dass jemand rausfinden könnte dass das Kind nicht ihre Enkelin oder Nichte ist, man sie ihr wegnimmt, oder ihr etwas zustösst sind so präsent dass man ständig die Luft anhält bei Marthas Kapitel. Immerhin muss man mit 70 ja auch an die Zukunft denken und die des Kindes muss gesichert sein.

Eigenartigerweise springt die Autorin über die spannenden Stellen hinweg, auf die man sich freut und hat in meinem Augen somit viel Potential der Geschichte verspielt. Martha lernt mit 75 nochmal einen Mann kennen, den sie auch heiratet , allerdings bekommen wir als Leser so gar nichts von der Beziehung mit.
Homar, der nach seiner Flucht aus der Anstalt versucht ein Leben aufzubauen, wird zu einem Drogenabhängigen und auch davon wird eigentlich kaum berichtet. Einerseits finde ich es ganz gut dass die Autorin sich wirklich auf ihr Thema mit der Anstalt konzentriert und die Nebenhandlungen nur einbezieht um am Ende alles schlüssig zu haben. Doch um die Figuren lebendiger wirken zu lassen wäre mehr Handlung nicht schlecht gewesen.

Positiv:

- Homar, zum ersten mal frei lässt sich von seiner Suche nach Linney ablenken und geniesst das Leben.
- Jeder kann etwas aus sich machen wenn man jemanden hat der an daran glaubt und hilft! Linney, in der Irrenanstalt aufgewachsen und als behindert abgestempelt schafft es sich ausserhalb der Anstalt zu integrieren und richtig sprechen zu lernen!
- Egal ob man taubstumm oder lernunfähig ist, Freunde kann man immer finden.

Negativ:

- Durch das Buch aufgebaut staut sich die Freude auf, auf den Moment in dem Martha ihrem kleinem Mädchen, Julia, erklärt wer sie ist und wie sie zu Martha kam. Doch der Moment kommt nie.
- Das sehr Hollywoodianische Ende. Schade drum.