Rezension

Nichts für schwache Nerven

Vendetta - Katja Montejano

Vendetta
von Katja Montejano

Rasant schneller Mafiathriller, in dem die Tochter eines Mafiabosses grausame Rache am Mörder ihres Sohnes nimmt – nichts für schwache Nerven

Anna ist in einer Mafia-Familie groß geworden. Doch sie hat das Land verlassen, als ihr Vater sie verheiraten wollte. Sie wird schwanger von einem anderen, der jedoch kein Kind möchte und sie so lange in den Bauch tritt, bis sie das Kind verliert. Anna schwört Rache und kündigt dafür ihre Arbeitsstelle. An ihrem letzten Arbeitstag öffnet sie sich einem Priester. Als sie danach zur Arbeit fährt, wird sie Zeugin des Amoklaufes eines Kollegen.

Bei ihrer Rache bekommt Anna unerwartet Hilfe von ihrem Vater angeboten. Aber in Italien tobt ein erbitterter Mafiakrieg. Zwei Brüder wollen die Macht aller vier Organisationen an sich reißen und schrecken auch vor der Ermordung von Frauen und Kindern, selbst die der eigenen Familie, nicht zurück. Auch Annas Familie wird ein Opfer der Grausamkeiten. Neben ihrer Rache muss Anna nun auch herausfinden, wer ihre Familie getötet hat. Auch sie schwebt in großer Gefahr. Kann sie den Leuten, die ihr helfen wollen, tatsächlich vertrauen? Wird sie ihren ehemaligen Verlobten finden und zur Rechenschaft ziehen können? Fragen über Fragen, die sich nach und nach klären. Bis zum Schluss bleiben dem Leser Zweifel, wer auf Annas Seite steht und wer nicht.

Der Schreibstil ist leicht und flüssig. Ich konnte mich gut in die Protagonistin hinein versetzen, auch wenn die Gedanken einer Mafia-Tochter schon gewöhnungsbedürftig sind. Mord und Totschlag, Bedrohungen und Gewalt waren für Anna lange Zeit Teil ihres Lebens. Sie ist damit aufgewachsen. Die Geschichte nimmt von Anfang an ein rasantes Tempo auf, das bis zum Schluss beibehalten wird. Leider hatte ich von Anfang an einige Probleme mit den vielen italienischen Namen. Vor allem zwei Personen konnte ich bis zum Schluss kaum auseinander halten, was die Lesefreude leicht getrübt hat, da ich manchmal nicht wusste, von wem gerade die Rede ist.

Im Roman werden teilweise grausame Rituale und Praktiken geschildert, was nichts für schwache Nerven ist. Vielleicht aber gerade deswegen bleibt die Spannung durchgehend auf einem hohen Level, wodurch der Leser geradezu gefesselt bleibt. Mir ging es so, dass ich nach jedem Kapitel unbedingt wissen musste, wie es weitergeht und das Buch innerhalb von 2 Tagen durchgelesen habe.

Obwohl mein Lesespaß durch die vielen italienischen Namen, die ich teilweise schlecht auseinander halten konnte, leicht getrübt war, kann ich kann das Buch aufgrund der hohen Spannung guten Gewissens empfehlen und vergebe gute 4 von 5 Sternen.