Rezension

Nette Idee, mittelmäßig umgesetzt

All die schönen Tage - Julia Kaufhold

All die schönen Tage
von Julia Kaufhold

Bewertet mit 3 Sternen

Stella führt seit ihrer Jugend eine Kartei, in der sie alle ihre schönsten Momente nach Tagen geordnet festhält.
Vor allem die Momente mit ihrem Freund Max füllen in ihrer Teenagerzeit die Kartei, bis Max ihr Vertrauen enttäuscht und sie nichts mehr mit ihm zu tun hat.
Nun ist Stella erwachsen, erfolgreiche Ärztin, die in der Chirurgie arbeitet, als sie Max eines Tages wiedertrifft.
Sofort ist die alte Anziehung wieder da, aber wie wird Stella über den Vertrauensbruch hinwegkommen…?

Meine Meinung:
Die Idee für den Buchaufbau mit dem Kästchen, dass all die Karten mit den schönen Momenten enthält, ist wirklich ganz zauberhaft. Daher hat mich das Buch auch sofort angesprochen, da ich eine schöne romantische Geschichte fürs Herz erwartet habe.

In der Umsetzung lässt das Buch allerdings einiges zu wünschen übrig.
Zunächst einmal habe ich den roten Faden in der Handlung vermisst, da die Episoden inhaltlich und zeitlich hin- und herspringen und man die Motivation dahinter nicht wirklich verstehen kann.
Zum anderen bleiben die Figuren blass und ihre Beweggründe werden nicht wirklich motiviert.
Beispielsweise trieb mich die ganze Zeit die Frage um, wie Stella mit dem Vertrauensbruch durch Max umgehen kann und wie es überhaupt damals dazu kommen konnte. Diese Frage wurde für mich gar nicht zufriedenstellend beantwortet.

Auf der anderen Seite gibt es einige nette Nebenkriegsschauplätze, die zwar recht liebevoll erzählt werden – zum Beispiel rund um ein portugiesisches Kaffee, aber eigentlich gar nichts mit der Handlung zu tun haben.

Auch der Erzählfluss und das Erzähltempo passten für mich durch das ständige Hin- und Herspringen ohne roten Faden nicht so wirklich.

Insgesamt wurden meine Erwartungen leider nicht erfüllt.

Fazit:
Das Buch beruht zwar auf einer schönen Idee und ist optisch ganz nett gestaltet, allerdings hat es in der Umsetzung deutliche Schwächen.