Rezension

Nach Band eins eine herbe Enttäuschung

Die Dreizehnte Fee - Julia Adrian

Die Dreizehnte Fee
von Julia Adrian

Bewertet mit 1.5 Sternen

Auch wenn mir der erste Band dieser Trilogie beim Re-read deutlich weniger zusagte, als beim ersten Lesen, war ich sehr optimistisch was die Nachfolger anging. Ich dachte viele der Kritikpunkte aus dem ersten Band könnten im Zweiten und Dritten ausgebügelt werden und las daher motiviert los. Leider hielt das nicht lange an …

Von Handlung keine Spur

Nachdem Band eins gefühlt ziemlich wahllos endete, setzt diese Fortsetzung nahtlos an den Geschehnissen an. Die dreizehnte Fee muss sich gezwungenermaßen ihren Schwestern stellen. Diese Begegnung zu beginn des Buches war noch sehr interessant und die Konfliktsituation gut geschildert, doch dann entwischt die Fee ihren Schwestern und ab dann ist das Buch eine steile Talfahrt, denn auf den folgenden 150 Seiten passiert mal so gar nichts. Die Fee eiert in der Weltgeschichte rum und versucht die Hintergründe zu verstehen. Nachdem sie bereits in Band eins drei ihrer Schwestern gekillt hat, kommt dieser Gedanke, meiner Meinung nach reichlich spät, aber sei es drum. Besser spät, als nie würde ich sagen, doch leider hat die Ergründung der Hintergründe absolut keinen Plan.

Anstatt die Geheimnisse Stück für Stück und mit einer gewissen Strukturiertheit aufzudecken, läuft die Fee wie ein kopfloses Huhn planlos durch die Gegend und wir als Leser hinterher. Hin und wieder bekommt man mal hier, mal dort einen Brotkrumen hingeworfen, jedoch ohne sichtbare Logik. Prinzipiell ist es ja ok Geheimnisse länger zurückzuhalten und als Autor auch mal falsche Spuren zu legen, doch das sind dann ja gewollte und bewusste Steuerungen durch den Autor, bei diesem Buch hatte ich jedoch das Gefühl, dass die Ereignisse völlig wahllos aneinandergereiht wurden und die Hälfte von diesen Ereignissen die Handlung auch keinen Deut voranbrachten. Einen roten Faden sucht man vergebens und wirklich was erfahren tut die Fee erst auf den letzten 30 Seiten was, diese waren dann auch wirklich interessant zu lesen. Alles davor kommt einen vor, wie Lückenfüller und ich bin vor Langeweile fast eingeschlafen.

Eine Fee dreht sich im Kreis

“Wenn nichts passiert, womit sind die Seiten dann gefüllt?”, fragt ihr euch jetzt vielleicht. Nun abgesehen von erwähnten Lückenfüllerereignissen und einigen Rückblenden hauptsächlich mit den inneren Gedankenmonologen der Fee. Diese ist immer noch im Zwiespalt zwischen ihrer Schuld und dem Sehnen nach Liebe. Ein starker Konflikt, den ich in seinen Grundzügen immer noch wahnsinnig interessant finde, der aber einfach nicht weiter ausgebaut wird. Alles, was die Fee auf die der gesamten Länge des Buches tut, ist zwischen ihren beiden Persönlichkeiten hin- und hergerissen zu sein. Der innere Konflikt wird bis zum Gehtnichtmehr geschildert, aber sonst passiert wieder nichts. Es gibt keine Entwicklung, keine Erkenntnis, keinen Fortschritt, nichts. Die Fee dreht sich das ganze Buch über im Kreis und ist am Ende keinen Schritt weiter gekommen.

Zu guter Letzt haben wir ja immer noch den Hexenjäger. Seine Verbohrtheit nimmt immer größere Ausmaße an und warum die Fee ihn liebt, ist nach wie vor schleierhaft. Und ganz ehrlich: Ich glaube auch nicht mehr, dass da noch eine schlüssige Begründung kommt. Es ist halt die ganz große Liebe, oder whatever.

Fazit:
Tja, das war dann wohl nichts. Nach Band eins war diese Fortsetzung für mich eine herbe Enttäuschung und die einzige, die entzaubert wurde, war ich. Ein Dreieck gibt es, weil ich null nun mal nicht habe und einen weiteren lediglich für die letzten 30 Seiten, denn davor passiert nun mal nichts, was eine Erwähnung wert wäre. Ich muss zugeben ich habe jetzt ein bisschen Angst vor dem Finale.