Rezension

Liebe in Zeiten des Krieges

Münsterturm - Christine Schurr

Münsterturm
von Christine Schurr

Bewertet mit 4 Sternen

Magda ist sehr stolz, dass sie ihre Ausbildung abgeschlossen hat. Sie kehrt nach Ulm zurück und möchte nun als Fotografin arbeiten. Aber ihr Vater verlangt, dass sie bei Verwandten auf dem Bauernhof den Reichsarbeitsdienst ableistet. In der kurzen Zeit, die ihr bis dahin bleibt, lernt sie den Journalisten Robert Avendor kennen. Sie verliebt sich in ihn. Doch ihre Hoffnungen werden schon bald durch den Beginn des 2. Weltkrieges unmöglich gemacht. Der Kontakt reißt ab.

Magda ist jung und naiv. Sie träumt von ihrem Leben als Fotografin und dann von ihrer Beziehung zu Robert. Dabei übersieht sie die politischen Veränderungen, die mehr und mehr ins Leben der Menschen eingreifen. Doch lange lässt sich das nicht ignorieren. Mit Kriegsbeginn ist es nicht mehr möglich mit einem Engländer Kontakt zu haben.

Der Vater von Magda hat ihr die Ausbildung zur Fotografin ermöglicht, aber in der Zwischenzeit hat er sich verändert. Er ist der Regierung unter dem Führer ergeben und verlangt daher, dass Magda den Reichsarbeitsdienst antritt. Magdas Bruder Jakob, der wissbegierig ist, hält seine Meinung nicht zurück und gerät oft mit dem Vater aneinander. Die Mutter findet da immer den richtigen Weg, dass die Sache nicht eskaliert.

Erzählt wird diese Familiengeschichte aus der Perspektive von Magda. Das Grauen geht auch nicht an Magda und ihrer Familie vorbei. Aber aufgrund des recht nüchternen Schreibstils blieb immer ein bisschen Distanz, dabei ist so viel geschehen, das die Emotionen hochkochen lassen könnte.

Dieses Buch gibt einen Einblick, was die Politik und der Krieg mit den Menschen gemacht hat. Tod, Elend und Einschränkungen bestimmen den Alltag, aber das Schicksal von Jakob ist entsetzlich.