Rezension

Leider schwach

Most Wanted Enemy -

Most Wanted Enemy
von Annika Martin

Inhalt:

Plötzlich verheiratet …

Francine fällt aus allen Wolken, als sie herausfindet, dass sie verheiratet ist – ausgerechnet mit Benny, ihrem ehemaligen Arbeitskollegen, mit dem sie verfeindet war. Doch da gab es diese eine Nacht in Las Vegas vor zehn Jahren, in der sie beide viel zu viel getrunken haben … Als sie Benny ausfindig macht, um ihn um die Scheidung zu bitten, ist von dem unfreundlichen Nerd von damals nicht mehr viel übrig: Benny ist ein erfolgreicher Geschäftsmann, Milliardär und verboten gut aussehend. Er willigt ein, die Scheidungspapiere zu unterschreiben, aber nur unter einer Bedingung: Francine soll für die nächsten drei Wochen seine perfekte Ehefrau spielen.
Quelle: luebbe.de

Meinung:

Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!

Ich mache gerade in der Ecke einer der großen Trainigsräume im Gotham-Metropolitan-Ballett-Komplex meine Aufwärmübungen, als der legendäre Choreograf Dusty Sevigny hereingestürmt kommt.

Das Cover sieht wieder toll aus, so wie auch alle anderen der Reihe. Ich mag die Art von Covern, also mit Männern im Anzug, von denen man das Gesicht nicht sicht, echt gern. Das hat was.

Der Schreibstil der Autorin war wieder sehr leicht und flüssig zu lesen, allerdings wirkten die Gespräche oft erzwungen und das Buch war auch nicht mehr so witzig, wie andere Teile der Reihe. Ich mochte es aber, dass man wieder aus zwei verschiedenen Perspektiven liest.

Zu Beginn lernt man Francine kennen, die herausfindet, dass sie mit Benny, einem früheren Bekannten von ihr, verheiratet ist. Sie macht sich auf ihn zu finden und will die Scheidung, er hat aber andere Pläne.

Ich habe bereits ein anderes Buch der Reihe gelesen, welches ein wirkliches Highlight für mich war. Umso größer war der Dämpfer, als ich mit diesem begonnen habe. Bereits der Einstieg ist mir schwer gefallen, was aber nicht am Schreibstil liegt, denn der ist echt toll, aber Francine war nicht ganz mein Fall und es passierte auch alles etwas plötzlich. Schon nach ein paar Seiten kommt die Ehe zur Sprache und das war für mich einfach zu schnell.

Mit den Charakteren wurden ich nicht warm und ich konnte zu keinem eine wirkliche Verbindung aufbauen. Da haben wir Francine, die nur ihre Aufführung im Kopf hat, immer Witze reißt und die Aufmerksamkeitsspanne einer Fliege hat. Es gab Momente, da mochte ich sie echt gern, aber meist ging sie mir mit ihrer Art nur auf die Nerven.

Ebenso Benny. Er soll der Nerd sein, der zum Miliadär wurde und jetzt beinhart durchgreift und alles bekommt, was er will. Seine arrogante Art und wie er mit Francine spricht haben mir aber gar nicht gefallen und ich weiß nicht, wie man sich in ihn verlieben kann. Außer dass er heiß und reich ist sehe ich keine besonderen Vorzüge bei ihm.

Das Grundthema des Buches hat mir wirklich gefallen. Eine Heirat, an die man sich nicht erinnert liefert sicherlich einiges an Stoff für ein Buch und ich habe mich auf die Umsetzung gefreut. Benny macht es Francine mit der Scheidung nicht leicht und will sein Image etwas aufpolieren, dafür ist eine Ehefrau ganz praktisch. Doch die Umsetzung hat mir nicht so gut gefallen.

Francine soll sich an seiner Seite sehen lassen und ich habe nicht verstanden, wieso sie immer wieder rebelliert hat. Das bringt ihren Plan zur Scheidung nicht weiter und meist hat sie sich nur wie ein kleines Kind verhalten, das irgendwas nicht tun darf. Ich mochte ihre ganze Art gar nicht.

Weiter spürte ich keine Liebe zwischen den beiden. Die ganze Anziehung beruht auf dem Aussehen der beiden, aber Liebe konnte ich keine fühlen. Ich verstehe ihre Beziehung nicht und wie sie plötzlich so verliebt sein konnten, denn sie benimmt sich immer kindisch und er wie ein Arsch. Auch wenn sie sich von früher kennen und da mal für zwei Monate befreundet waren, erklärt das nicht diese große Liebe. Mir fehlten hier die Gefühle.

Gerne hätte ich nocht mehr aus der Vergangenheit gelesen, wie sich kennen gelernt haben, von der Hochzeit und vom Zirkus. Das hat mich tatsächlich sehr interessiert und da hätte es ruhig mehr geben können. Am Ende gibt es dann noch ein großes Drama, das gar nichts mit den beiden direkt zu tun hat. Fand ich überraschend und mal was anderes, auch wenn es sich langsam angebahnt hat. Es war schon recht heftig, aber hat mir trotzdem auch gut gefallen.

Fazit:

Nachdem mir ein Buch der Autorin schon sehr gut gefallen hat, bin ich von diesem hier schon ein bisschen enttäuscht. Ich mochte keinen der Charaktere, konnte die Liebe nicht fühlen und irgendwie sah ich den Sinn der Geschichte nicht wirklich. Das große Drama am Ende konnte mich allerdings überraschen und hat mir auch sehr gut gefallen. Alles in allem ist es aber doch eher ein schwaches Buch.