Rezension

Leider der Tiefpunkt der Serie

Most Wanted Enemy -

Most Wanted Enemy
von Annika Martin

Bewertet mit 2 Sternen

Francine ist Tänzerin beim Ballett und bereitet sich auf eine Tournee durch Europa vor. Einige ihrer Anträge auf ein Visum werden jedoch abgelehnt, da sie laut den vorliegenden Unterlagen verheiratet sein soll, sie aber ledig angegeben hat. Es stellt sich heraus, dass sie vor fast zehn Jahren ihren damaligen Kollegen Benny in Vegas geheiratet hat. Eine Nacht voller Alkohol, deren Folgen sie völlig vergessen hat und an deren Ende sie ohne einen Blick zurück aus Benny Leben verschwand. Als sie Benny ausfindig macht und ihn um die Scheidung bittet, stellt er eine Bedingung: sie soll für drei Wochen als seine Ehefrau auftreten, um einen guten Eindruck bei künftigen Geschäftspartnern zu hinterlassen. Nicht ganz widerwillig stimmt Francine zu, denn aus dem ehemaligen Nerd mit dicker Brille ist ein äußerst attraktiver CEO geworden.

 

Bereits die vergangenen fünf Bände der Reihe waren ein Auf und Ab. Von wirklich exzellent gut bis

eher mittelprächtig. Diese Geschichte jedoch bleibt noch hinter den letzteren zurück. Angefangen beim Plot - Vegas-Hochzeiten und deren Folgen gibt es inzwischen zuhauf, können dennoch amüsant sein. Nicht so diese hier. Anfangs habe ich mich gefragt, ob ich einfach den Humor nicht verstehe oder er bewusst so trocken ist wie die Protagonisten. Francine ist für mich eine der nervigsten Hauptpersonen seit langem. Selbstbezogen, rücksichtslos und nervtötend. Benny dagegen ist mir sympathischer gewesen. Auch wenn er ständig von allem und jedem genervt war, hat er sich selbst geschützt. Dass er bereits vor Jahren bereits in Francine verliebt war und tief verletzt zurückgeblieben ist, wird ziemlich rasch klar. Zudem bezeichnet er sich selbst in einem Kapitel als autistisch, was viele seiner Verhaltensweisen erklärt.

 

So seltsam wie die beiden war auch der Schreibstil. Vielleicht ist er Absicht und soll zu den Merkwürdigkeiten von Francine und Benny passen. Vielleicht konnte auch die deutsche Übersetzung der englischen Fassung nicht gerecht werden, denn die Kommentare zum Original sind hauptsächlich sehr positiv.

 

Als dies hat in der Summe dazu geführt, dass ich mit diesem Buch keinen Spaß hatte. Die ganze Story schien mir zu konstruiert, zu bemüht, als ob Annika Martin selbst Probleme beim Schreiben gehabt hätte und nur die Reihe mit dem letzten Paar zu Ende bringen wollte. Die Gefühle, die zwischen beiden entstanden sein sollen, kamen bei mir nicht an und waren weder nachvollziehbar noch spürbar.

 

Ich würde Annika Martin jederzeit wieder eine Chance geben, denn ich weiß, dass sie es besser kann. Aber „Most Wanted Enemy“ war leider eine Enttäuschung.