Rezension

Leben in der Kleinstadt

Ein Sohn der Stadt -

Ein Sohn der Stadt
von Kent Haruf

Bewertet mit 3 Sternen

„Er sah jetzt schlimm aus. Acht Jahre waren vergangen, in denen weder Bird noch einer von uns ihn gesehen hatte, und in dieser Zeit hatte er sich zu seinem Nachteil verändert. Er war dick, ja fettleibig, wirkte schlampig und aufgeschwemmt. Er hatte schütteres Haar, und das Fleisch hing ihm herunter wie Talg.“

Sympatisch wirkt der in seine Heimatstadt zurückgekehrte Jack Burdette nicht. Sein Jugendfreund Pat hat inzwischen die Zeitung seines Vaters übernommen und erzählt seine Erinnerungen. Dabei lernt  man als Leser nicht nur Burdette näher kennen, sondern auch die Menschen und das Leben in der fiktiven Kleinstadt Holt in Colorado.

„Ein Sohn der Stadt“ war mein erster Roman, den ich von dem mit 71 Jahren 2014 verstorbenen Kent Haruf gelesen habe. Gelebt hat der amerikanische Schriftsteller in Salida/Colorado. Der Sohn eines methodistischen Pfarrers hat in diesem Roman verschiedene Menschen beobachtet und das Leben in einer Kleinstadt nachvollziehbar gemacht.

Für mich war es der erste Roman von Kent Haruf. Ich flog nur so durch die Seiten, doch am Ende fragte ich mich, was mir der Autor sagen will. Dass es Schlawiner gibt, die ohne große Anstrengung alles erreichen, was sie sich vornehmen? Dass es unterschiedliche Arten von Intelligenz gibt?
Fazit: Ein Buch, das sich sehr gut lesen lässt. Wer jedoch mehr als gute Unterhaltung von der Lektüre erhofft, wird enttäuscht.