Rezension

Kunst, Krieg und Kultur

Flucht nach Patagonien -

Flucht nach Patagonien
von Jana Revedin

Bewertet mit 5 Sternen

Die Autorin lädt ihre Leser auf eine Reise nach Patagonien ein, lässt sie Eugenia Errázuriz und Jean-Michel Frank begleiten.
Ihr Schreibstil ist wunderbar und ermöglicht es tief in die Geschichte einzutauchen und die Atmosphäre der Zeit hautnah zu erleben. Die Wortwahl spiegelt oftmals den Geist der damaligen Zeit weder.

Errázuriz hat ihr Vermögen in den Bau des ersten Grand Hotels in den Anden gesteckt und flieht gleichzeitig aus Europa, vor dem nahenden Krieg. Sie lädt Frank ein mitzukommen, um ihn aus der Gefahrenzone zu bringen und bietet ihm an ihr Hotel auszustatten.

Eugenia Errázuriz war die einflussreichste Kunstmäzenin der Pariser Moderne, die die Karrieren von Coco Chanel, Pablo Picasso und Blaise Cendrars gefördert hat.

Jean-Michel Frank war ein französischer Möbeldesigner und Innenarchitekt jüdischer Herkunft, ein Verwandter von Anne Frank. Schon in seiner Kindheit hat er depressive Züge, verlor seine ganze Familie durch Krieg, Selbstmord und deren Folgen.

Diese Geschichte beruht auf wahren Begebenheiten, Ort und Personen sind authentisch. Die Gespräche und Handlungen sicher zum größten Teil fiktiv.
Der politische Hintergrund wird hier sehr gut vermittelt, der Schrecken des nahenden Krieges, die Auswirkungen auf die Menschen, vor allem auf die der jüdischen Bevölkerung, kommt hier gut zum Ausdruck.