Rezension

Irre. Chaotisch. Nicht mein Fall

Die Krone der Schöpfung - Lola Randl

Die Krone der Schöpfung
von Lola Randl

Bewertet mit 2 Sternen

(DasCover meines gelesenen Buches sieht anders aus)

 

Ein Dorf in der Uckermark während einer Pandemie. Die Menschen haben Anpassungsprobleme, nehmen die Situation nicht ernst, weil bei ihnen ist ja nichts, bis sie dann unsicher werden und schließlich ängstlich, als das Virus den Weg ins Dorf gefunden hat. Aus „alles quatsch“ wird ernst.

Das Virus wird zwar nicht näher benannt, aber wie könnte es wohl heißen? Nennen wir es doch einfach mal Covid19. Und ehrlich gesagt weiß ich weder vom Jahr 2020 noch von diesem Buch was ich davon halten soll. Beides war irre. Einfach nur irre.

Das Buch hat viele sehr kurze Kapitel, die so kurz sind, das da keine eigene kleine Geschichte draus entstehen kann. Maximal, wenn überhaupt, kann eine einminütige Situation wiedergegeben werden oder ein oberflächlicher Allgemeinzustand. Zwischen den einzelnen Szenen wird wild hin und her gewechselt. Damit fehlt dem Buch ein roter Faden. Es wird zwar chronologisch vorgegangen, also erst die allgemeine Verunsicherung am Anfang er Pandemie (Februar/März) bis zum letzten Status etwa Ende August, aber es ist nichts, was man so mal eben weg lesen kann, weil es zusammenhanglos wiedergegeben wird.

Auch der Wechsel zwischen realer Welt und dem Schreibprojekt, das die Erzählerin für Amazon anfertigen soll (Zombie-Geschichte) sorgt nicht für eine Verbesserung. Immerhin sind die Wechsel schön skurril und die Kapitel von Zombies und realer Welt häufig witzig.

Was mich persönlich im Lesefluß gestört hat war zudem, ob das oder der Virus geschrieben wurde. Beides ist wohl möglich. Bei mir Rollen sich aber immer die Zehennägel hoch wenn ich „der Virus“ lese. Und das ist hier häufig der Fall.

Der Titel ist gut gewählt und hat einen „tieferen“ Sinn. Da – solltet ihr das Buch lesen – einfach überraschen lassen. Das Cover ist nicht mein Fall und wenn ich nur das gesehen hätte würde es auch weiter im Buchladen stehen.

Fazit:

Irre. Chaotisch. Und nicht mein Fall. Stellenweise war es ganz lustig und interessant. Das hat sich dann aber irgendwann abgenutzt und es wurde nur noch chaotisch und verworren. Sicher erkennt man sich in der ein oder anderen Szene wieder und es ist am Ende des Jahres oder der Pandemie sicher mal interessant alles in Buchform und vielleicht mit etwas Abstand Revue passieren zu lassen. Aber ehrlich – ich weiß nicht was ich von dem Buch halten soll