Rezension

Interessantes Thema brillant erzählt

Wie ein Stern in mondloser Nacht -

Wie ein Stern in mondloser Nacht
von Marie Sand

Bewertet mit 4 Sternen

Wie ein Stern in mondloser Nacht

 

Die Geschichte spielt in Berlin und beginnt im Jahr 1947.

Die junge Henni lebt nach dem Tod des Vaters mit der Mutter und dem kranken Bruder in ärmlichen Verhältnissen. Sie vertritt die Mutter bei deren Putzstelle im Ärztehaushalt der Familie von Rothenburg und trifft dort auf Ed, den Sohn des Hauses. Beide engagieren sich für die schwächsten und jüngsten Mitglieder der Gesellschaft, Ed als Arzt und Henni als Hebamme. Aber wo ist die persönliche Grenze in so einem Kampf?

Liv ist im Jahr 2000 in ihren 40er Jahren. Sie weiß, dass sie ein Findelkind ist. Aber wo kommt sie her? Wer sind ihre leiblichen Eltern? Und wie ist ihr Schicksal mit dem von Henni und Ed verwoben?

 

Schon das Cover des Buches finde ich sehr ansprechend. Mir gefällt die junge Frau mit dem Kind im Arm vor dem leuchtenden gelben Haus kombiniert mit der Schrift und dem Buchrücken in magenta Farbe.

 

Geschrieben wurde das Buch von Marie Sand. Sie hat schon das Buch „Ein Kind namens Hoffnung“ geschrieben. Dies ist das erste Buch, das ich von ihr gelesen habe (, aber sicher nicht mein letztes).

 

Die Autorin hat eine mitreißende Art zu erzählen. Ich war direkt im Geschehen und wurde so mitgenommen, dass ich das Buch praktisch nicht aus der Hand legen konnte. Dementsprechend schnell war ich damit auch leider fertig. Es hat eine angenehme Kapitellänge und ist auch von der Dicke nicht abschreckend. Die beiden Zeitebenen machen die Handlung abwechslungsreich. Mir hat auch gefallen, dass immer wieder Tatsachen vorweg genommen wurden und ich dann spekuliert habe, warum das wohl so kam und was da passiert sein könnte. 

Die Themen Findelkind, Babyklappe, Suche nach der Herkunft finde ich von Grund auf schon interessant. Ich habe darüber auch noch nie ein Buch gelesen und fand die Thematik auch deshalb  etwas Neues und noch nicht abgenutzt.

Brillant gezeichnet hat Marie Sand jede einzelne Figur. Teilweise verkörpern sie das typische Verhalten und die Gedanken ihrer Gesellschaftsschicht ihrer Zeit, manche sind ihrer Zeit auch voraus. Aber alle sind echte Persönlichkeiten mit Ecken und Kanten. Auch die „Helden“ machen Fehler und sind dadurch nur um so liebenswerter.

 

Fazit: Ganz klare Leseempfehlung, aber Buch erst anfangen zu lesen, wenn genug Zeit zum Weiterlesen ist.