Rezension

Inszenierte Mordrituale

Die Totentänzerin - Max Bentow

Die Totentänzerin
von Max Bentow

Bewertet mit 4 Sternen

Im Mittelpunkt dieses Psychothrillers stehen Pärchen, die der Mörder oder die Mörderin in einem Liebesakt in Szene setzt. Der Berliner Kriminalkommissar Nils Trojan steht hier vor einem schwerwiegenden Mordfall, wobei es nicht bei dem einen Mordfall bleibt. Beim ersten Mordfall liegen der Mann und die Frau ineinander verschlungen und mit einer Wäscheleine verknotet auf dem Bett. Ihre Nachtwäsche wird bewusst sorgfältig geglättet in der Nähe des Bettes platziert. Im Laufe der Ermittlungen stellt sich heraus, dass Theresa Landsberg - von Nils Trojans Chef Hilmar Landsberg die Ehefrau - eine Rolle in dem Mord an die Pärchen spielt. Denn sie wird in der Nähe der Tatorte gesehen. Hilmar Landsberg beteuert immer wieder, dass seine Frau manchmal labil ist, aber keine Mörderin ist. Als Theresa Landsberg plötzlich verschwunden ist, macht sich auch Hilmar Landsberg Sorgen um seine Frau.

Max Bentow schreibt schon länger Psychothriller, wobei dieser Thriller mein erster des Berliner Schriftstellers ist. Anfangs empfand ich den Einstieg in die Geschichte verwirrend, weil mehr als ein Pärchen umgebracht wurden, und diese Pärchen auch teilweise noch Liebesaffären waren. Ich brauchte also meine Zeit beziehungsweise ein paar Kapitel bis ich verstand, wer mit wem liiert oder verheiratet ist. Da musste ich zunächst einmal mit den jeweiligen Beziehungen zurechtkommen. Während der Geschichte wurde es ab dem Moment spannend als die Figuren Hilmar und Theresa Landsberg in den Mittelpunkt rücken, vor allem Theresa, die aus ihrer Vergangenheit anscheinend ein Geheimnis mit sich herum trägt. Nils Trojan stellt einen soliden Kriminalkommissar dar. Manche Szenen stellen eine actionartige Atmosphäre dar.

Dieser Psychothriller wirkte auf mich einerseits als Krimi aufgrund der Ermittlungsarbeiten des Kriminalbeamten Nils Trojan und andererseits als Thriller, der psychologische Akzente auf die Figuren setzte. An manchen Stellen in der Geschichte rät man mit, wer wohl der oder die Täter/in ist. Oder wer einen Grund hat, warum er oder sie tötet. Ein kleines Verwirrspiel findet statt, was der Autor noch mehr hätte ausbauen können mit Überraschungseffekten inmitten der Geschichte. Hin und wieder hatte man Vorahnungen beim Lesen. Trotz kleiner Schwächen in der Umsetzung des Thrillers bin ich nicht abgeneigt, weitere Thriller dieses Autors zu lesen.