Rezension

Hohes Tempo, rasante Twists

Tod im Hohen Venn -

Tod im Hohen Venn
von Stephan Haas

Bewertet mit 5 Sternen

Was als harmloser Einkaufsausflug des Lütticher Kripochefs Piet Donker nach Weybach, einer belgischen Kleinstadt, beginnt, entwickelt sich in rasendem Tempo als eine verzwickte Entführung mit Mordabsicht. Eine ganze Familie ist verschwunden, das Auto wird ausgebrannt aufgefunden, und es mehren sich die Zeichen, dass das aktuelle Verbrechen mit einem nie aufgeklärten Unfall mit Todesfolge, bei dem das Kind eines Polizeibeamten getötet wurde, zusammenhängen könnte. Piet Donker läuft sprichwörtlich die Zeit davon, nicht nur bei der Suche nach den Entführungsopfern, da man befürchten muss, dass diesen bald die Atemluft ausgehen könnte, sondern auch die Zeit, die er eigentlich an diesem Wochenende für seine Tochter Liv und seine Lebensgefährtin Sina reserviert hatte. Und immer, wenn er meint, den Täter bereits gefasst zu haben und die Entführungsopfer retten zu können, macht eine dramatische Wendung die Hoffnungen zunichte. Doch es wäre nicht Piet Donker, wenn er nicht zum Schluss nicht nur diesen, sondern auch noch zwei 27 Jahre zurückliegende Verbrechen aufdecken würde.

Ein sympathischer Ermittler, der im Gewissenkonflikt zwischen der Verantwortung für die vermutlichen Opfer und seinem Privatleben hin- und hergerissen wird. Eine gewaltig-beeindruckende Landschaft, die in der Erzählung manchmal zu kurz kommt. Sehr bildlich und detailliert dargestellte Protagonisten, die Schuld auf sich geladen haben. Und ein Rachefeldzug, der auf Lügen gründet und sehr viel Unschuldigen viel Leid zufügt.

Meine erste, aber sicherlich nicht letzte Ermittlung mit dem empathischen Belgier.