Rezension

Ermittler unter Druck

Tod im Hohen Venn -

Tod im Hohen Venn
von Stephan Haas

Bewertet mit 5 Sternen

Piet Donker wird an seinem freien Wochenende in die Gemeinde Weybach im hohen Venn gerufen, da ein Junge verschwunden ist. Nach und nach wird den Ermittlern allerdings klar, dass nicht nur der Junge, sondern auch seine Eltern verschwunden sind. Der Druck auf die Ermittler wächst, da sie wenig Zeit und keine Anhaltspunkte haben. Piet hat sich noch Verstärkung aus Lüttich geholt und wird von der heimischen Polizei unterstützt. Da die Zeit drängt gehen sie den wenigen Spuren sehr intensiv nach Sie tappen lange Zeit im Dunkeln bis dann Tom Keyzer, der Familienvater auf. Doch der erinnert sich nur spärlich an die Ereignisse, doch was ihm einfällt ist ein sehr ereignisreiches Datum, an dem der Sohn eines der Polizisten tot aufgefunden wurde. Doch was hat das alles mit den Entführungen zu tun und ist Tom Keyzer der Entführer? Langsam, aber sich lichtet sich bei den Ermittlern der Nebel, der über dem Hohen Venn liegt.

Ein ziemlich krasser Fall, der hier in dem Buch „Tod im Hohen Venn“ vorliegt. Die Ermittler um Piet Donker und die lokalen Polizisten sind im rund um die Uhr Einsatz. Dieser ist auch recht authentisch vom Autor beschrieben. Wie die Energie langsam, aber sicher aus den Ermittlern entweicht und die ergebnislose Such an ihren Nerven zehrt. Das ist sehr gut dargestellt und man kann das durchaus nachvollziehen. Schön sind die Rückblenden in die Vergangenheit, auch wenn nicht sofort klar wird, was da passiert, bleibt der Eindruck, dass an dem Fall noch mehr ist als offensichtlich geschieht. Auch die Gedanken von Paul, der in dem Sarg liegt, sind gut nachzuvollziehen und auch erschreckend. Gut nachzuvollziehen sind auch die Schritte, die die Ermittler tun, auch wenn das sehr langatmig erscheint. Der Schreibstil ist flüssig und genauso liest sich auch der Krimi, der auch die lokalen Besonderheiten unter die Lupe nimmt. Manchmal hatte ich das Gefühl mittendrin zu sein in diesem Ort Weybach und dem Hohen Venn. Der Spannungsbogen ist sehr gut entwickelt und setzt am Ende dem Ganzen noch die Krone auf, denn der Schluss war für mich absolut überraschend und diese Entwicklung ist dem Autor sehr gut gelungen.

Ich habe mich von dem Krimi sehr gut unterhalten gefühlt, weil er spannend ist, sehr schön die regionalen Aspekte mit einbezieht und das Ende nicht vorhersehbar ist. Ich fühle mich als Leser auch gut mitgenommen in dem Krimi. Also ganz klare plus für Liebhaber von regionalen Krimis.