Rezension

Grandioses Finale

Astrids Vermächtnis -

Astrids Vermächtnis
von Lars Mytting

Bewertet mit 5 Sternen

Auf dieses Buch habe ich gut zwei Jahre lang gewartet und hatte ein bisschen Sorge, ob ich wohl wieder reinkomme, ohne die Vorgänger nochmal zu lesen. Tatsächlich ging das gut. Die ersten hundert Seiten graben wir tief in der Vergangenheit und lernen sogar noch neue Aspekte der Geschichte der Hekne Schwestern kennen.

Dann ist Krieg in Butangen. Die Nazis landen in Norwegen, heucheln Freundschaft und nehmen sich, was sie wollen. Sie halten die norwegische Kultur für bewundernswert nordisch und möchten in der Stabkirche in Dresden auch noch die zweite der Schwesternglocken aufhängen. Auch der Hekne Teppich muss doch zu finden sein.

Pfarrer Kai Schweigaard ist inzwischen steinalt, aber noch immer im Dienst. Gemeinsam mit der jüngsten Astrid Hekne leistet er erbitterten Widerstand. Ganz nach dem Wahlspruch: Müssen mir, dann müssen mir.

Ist man erst einmal in diesem Buch angekommen, kann man es nicht mehr weglegen. Mich hat direkt wieder der Zauber gepackt: Ein Dorf voller knorriger Gestalten, die Eis und Schnee trotzen und alte Geschichten mit ihrem Leben verwoben haben, moderne Menschen, die gleichzeitig fest daran glauben, dass ihre uralte Kirchenglocke vor Gefahren warnt.

Wir bekommen mit diesem Buch ein Finale mit allem Drum und Dran, nervenzerfetzende Spannung und das traurigste Happyend, das man sich vorstellen kann. Gegen Ende zieht Lars Mytting alle Register. Da bleibt kein Auge trocken, trotzdem ist es irgendwie schön.

Ich bin wieder einmal sehr begeistert und auch sehr gerührt. Diese Saga ist besonders und wirklich mitreißend. Nur das Cover ist schwer verunglückt. Lieber Insel Verlag, dieses Cover hat das Buch nicht verdient. Das muss auch mal gesagt werden.