Der letzte Teil der Schwesternglockentrilogie
Bewertet mit 4 Sternen
In diesem Buch werden die Jahre 1936 bis 1945 beleuchtet, als die Deutschen Norwegen überfielen. Über Kriege zu lesen fällt mir schwer, ich mag keine Grausamkeiten. Doch der Autor schafft es in seiner Art zu erzählen, mich bei der Stange zu halten. Die Menschen, von denen er berichtet, sind aus Fleisch und Blut. Sie leben in ihrem abgelegenen Bergdorf mit Mythen und Aberglauben und geben nicht so schnell auf. Auch die eine, ihnen noch gebliebene Schwesternglocke, verteidigen sie mit allen Kräften gegen die Feinde, die sie unbedingt in Dresden mit der anderen Glocke vereinigen wollen.
In diesem Buch begleiten wir vor allem den langjährigen Pfarrer Kai Schweigaard, der nach 60 Jahren Dienst kurz vor seiner Abberufung steht. Er hat inzwischen eingesehen, dass er in seinen Anfangsjahren einen großen Fehler begangen hat, indem er die alte hölzerne Stabkirche nach Dresden verkaufte. Nun will er verhindern, dass die zweite Glocke, die vorübergehend im tiefen Wasser unauffindbar war, auch nach Dresden geholt wird, Unterstützt wird er dabei von der jungen Astrid Hekne, deren gleichnamige Großmutter er sehr geliebt hatte.
Es war schön, vielen Personen aus den beiden vorhergehenden Büchern wieder zu begegnen. Die karge, unwirtliche Landschaft weiß der Autor so zu schildern, dass sie erlebbar wird. Da konnte ich im Buch versinken. Weniger schön war für mich der Einblick in die Angst und die Grausamkeiten des Krieges. Das zu lesen hat mir Probleme bereitet, obwohl mich viele Stellen trotzdem fesselten.