Rezension

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gelungener Abschluss

Soul Colours 3: Schwarzer Verrat - Marion Hübinger

Soul Colours 3: Schwarzer Verrat
von Marion Hübinger

Bewertet mit 4 Sternen

Schwarzer Verrat ist der dritte und abschließende Teil der „Soul Colours“ Reihe, daher kann meine Rezension Spoiler in Bezug auf die vorherigen Bände enthalten.

Es gibt zwar kleine Hinweise auf die vorangegangene Handlung, ich denke aber, dass es nicht ausreichen wird, um alle Zusammenhänge zu verstehen und eine wirkliche Vorstellung vom Leben und den Ereignissen, besonders auf Aeterna, zu bekommen. Ich würde daher empfehlen, die Reihe am Anfang zu beginnen und nicht mitten drin anzufangen.

 

Eigentlich versucht Sarina einfach nur so normal wie möglich auf der Erde zu Leben. Sie geht studieren, trifft sich mit ihren Freunden und verbringt viel Zeit mit Liam. Doch leider machen es ihr nicht alle so leicht, sich einzuleben, wie sie gern hätte. Obwohl sie die Chance hat, neu anzufangen, fehlen ihr einige Systeme von Aeterna, um ihre Gegenüber richtig einordnen und verstehen zu können. Eine Schwierigkeit, die für sie schnell zur Gefahr wird.

 

Nach dem aufwühlenden zweiten Band, kehrt zunächst etwas Ruhe ein. Man erlebt Sarina in ihrem Umfeld, sieht, wie sie ihren Alltag meistert und die Erde immer besser kennen lernt. Auch wenn sie es manchmal nicht möchte, so denkt sie doch immer wieder an Aeterna zurück. So bekommt man Vergleiche zu dem Leben, das sie eigentlich hinter sich gelassen hat und kann ihre Beklemmungen und Zweifel noch besser verstehen. Sich so umzustellen und auf sein eigenes Gefühl, statt hilfreiche Scans, zu verlassen, ist nicht immer leicht.

Die Rückblenden sind angenehm und nicht zu überladen in die Handlung eingebaut, so bekommt man kleine Gedankenanstöße, was bisher passiert ist, aber keine langatmigen Erzählungen.

Der Schreibstil ist wieder angenehm und durch die Ich-Perspektive von Sarina, ist man wieder hautnah bei der Protagonistin. Man taucht tief in ihre, teilweise aufgewühlte, Gefühlswelt ein und erfährt all ihre zweifelnden Gedankengänge. Manchmal möchte man sie einfach darauf hinweisen, ihre Zweifel nicht so schnell beiseite zu schieben und dem weiter nachzugehen. Denn die drohende Gefahr ist schon recht offensichtlich. Für Sarina ist das alles Neuland und so interpretiert sie manche Dinge natürlich anders, als sie sollte. Das ist nachvollziehbar, an einigen Stellen war sie mir aber schon fast zu naiv und leicht zu überzeugen.

Zwischendurch gibt es kleine Passagen, die nicht aus Sarinas Sicht geschildert sind. Ich hätte mir sogar gewünscht, dass diese Szenen ausgebaut werden, da ich viele Fragen hatte, was rund rum passiert, was die Menschen machen, die jetzt nicht bei ihr sind und wie sie sich fühlen. Das Nichtwissen macht die Handlung natürlich spannend, an manchen Stellen sind mir allerdings fast ein wenig zu große Lücken entstanden. Ich fühlte mich manchmal wie angefüttert und dann vor die Tür gesetzt.

Im Verlauf des Buches nimmt die Handlung wieder an Tempo auf, es wird gefährlich und actionreich. Zeit für Ruhepausen gibt es dann kaum noch. Das beschauliche Studentenleben rückt in den Hintergrund, es ist voller Einsatz, Konzentration und auch eine Portion Glück gefordert.

 

Ein spannender Abschluss der Trilogie, der mir an einigen Stellen zwar zu vorhersehbar, insgesamt aber abwechslungsreich gestaltet und gut geschrieben war.

 

Vielen Dank an den Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar!