Rezension

geht so

Heimflug - Brittani Sonnenberg

Heimflug
von Brittani Sonnenberg

Bewertet mit 2.5 Sternen

== Buchbeschreibung: ==

Eine Familie zieht von Kontinent zu Kontinent – Amerika, Europa, Asien. Der Vater, Chris Kriegstein, arbeitet für ein internationales Unternehmen, und alle paar Jahre packt ihn das Fernweh. Elise, seine Frau, geht mit ihm und versucht dabei, ihr Leben zu finden: im Norden Deutschlands, in Hamburg, wo Leah geboren wird; später in London, dann während eines Zwischenstopps zurück in den USA, wo Sophie zur Welt kommt. Es folgen Jahre in Schanghai, danach Singapur. Im Sommer immer wieder Heimaturlaub, damit das Gefühl für die eigene Herkunft nicht verloren geht. Was bedeutet zuhause, wenn man ständig im Aufbruch ist? Und wenn plötzlich jemand stirbt, den man liebt, und eine Lücke entsteht, als würde die tragende Wand eines Hauses fehlen?

== Das Cover: ==

Das Cover ist ein echter Hingucker: Die fließenden Farben würden mich im Buchladen direkt veranlassen das Buch in die Hand zu nehmen und den Buchrückentext zu lesen.

[...] Und wenn plötzlich jemand stirbt, den man liebt, und eine Lücke entsteht, als würde die tragende Wand eines Hauses fehlen? [...]
Ich glaube da isst es auch, was uns das Buch vermitteln möchte …

== Leseeindrücke: ==

Man wird direkt in die Handlung "reingeschmissen", so als ob man die Personen aus dem Buch schon alle kennen müsste. Wenigstens ist der Text in der Ich-Form verfasst, so versuche ich mich in die Sicht des Verfassers (das leerstehende Haus )  hineinzuversetzen, das aber eben mehr über ihre Familie berichtet und natürlich auch über seine Erinnerungen, aber davon eben weniger. Wie es über Elise berichtet, denn über sich selbst. Erinnerungen an Elise. Über die Mutter Ada, die nun tot ist. Und als Elise etwa 14-jährig mit tonloser Stimme berichtet, was Paps ihr angetan hat und wie Ada diese als Lügnerin straft. Zum Glück liegt "Paps" dann auch irgendwann unter der Erde. Elise geht sogar zur Beerdigung, heiratet den Yankee Chris Kriegstein, bekommt ihre Töchter Sophie und Leah ... ist zuvor ausgewandert. Und ab da beginnt dann die eigentlich Handlung, nämlich wie der selbstverliebte Chris und die in sich selbstverliebte Elise von Land zu Land ziehen, rastlos und heimatlos. Dank der Orts- und Zeitnennung eines jeden Kapitels wissen wir immer wohin die Familie Kriegstein gerade reist. Von Hamburg --> Bombay --> Philadelphia und dann mit einem Zeitsprung nach Singapur. Auch durch die Zeitsprünge vor uns zurück und wieder vor, muss man unbedingt zuvor auf das Datum schauen.
Ich hätte es hilfreich gefunden, wenn man vorne im Buch eine Art Stammbaum vorgefunden hätte, um bei den vielen Familienmitgliedern immer mal vorblättern zu können: Wie ist der nochmals mit dem verwandt? Dafür finde ich es hilfreich, dass vor eines jeden Kapitel eine Ortsangabe zu finden ist, dann weiß der Leser immer wo er sich gerade befindet. Ich sollte noch erwähnen, dass mir die Kapitel viiiieeeel zu lang sind. Wenn man abends vor dem Einschlafen noch ein Kapitel lesen möchte und muss dann fast 40 Seiten lesen (ich stoppe nicht gerne inmitten von Kapiteln), dann ist das einfach zu lang.
Der Text ist recht nüchtern geschrieben, wirklich so als ob die Erzählerin eben neutral und objektiv berichtet. Die Familie scheint sehr christlich und gläubig zu sein. Eigentlich gefällt mir der Schreibstil ganz gut ich blicke nur noch nicht komplett im Familienclan durch. Hier geht es ja auch weniger um Elises Ursprungsfamilie, sondern um ihre Gegenwartfamilie: Die Familie Kriegstein, die mir teilweise sehr suspekt vorkommt. Gerade die Therapie-Dialoge waren echt sehr unheimlich. Auch späte rum Buch dann wieder eine Therapeutenszene, die mir echt Gänsehaut verursacht hat. Ansonsten aber verursacht diese Lektüre recht wenig, ich wusste gar nicht in welches Genre ich dieses Buch einordnen soll und auf welches Ende es hinauslaufen könnte und was es mir eigentlich sagen will.Jetzt nachdem ich das Buch ausgelesen habe, könnte ich mir denken, was es uns sagen will

[...] Und wenn plötzlich jemand stirbt, den man liebt, und eine Lücke entsteht, als würde die tragende Wand eines Hauses fehlen? [...]

Vielleicht, welche Lücke durch den Verlust eines geliebten Menschen entsteht?
Vielleicht auch welche Beutung Heimat hat?
Die Vorgeschichte mit Elises Ursprungsfamilie vllt. dass man rastlos wird, wenn man sich der Familie nie hingezogen gefühlt hat?

So oder ähnlich könnte die Intension der Autorin ausgesehen haben. Ich jedenfalls musste mich ziemlich oft zusammenreißen, dass Buch weiter zu lesen, da ich immer darauf gewartet habe, dass noch etwas kommt, das mich wirklich fesselt. Ich kann max. 2 Sterne für den Inhalt vergeben, für das wirklich gelungene Cover mit viel guten Willen nochmals 1 Stern.

by esposa1969