Rezension

Ganz schön, aber zu wenig Handlung, Tiefe und Emotionen

Du bist das Licht in meiner Welt -

Du bist das Licht in meiner Welt
von Emily Stopp

Bewertet mit 2.5 Sternen

Da der Klappentext super schön klang und mich auch das Cover verzaubern konnte, habe ich mich sehr darauf gefreut, „Du bist das Licht in meiner Welt“ zu lesen und Enna, Finn und Starfall kennenzulernen.  

 

Den Schreibstil mochte ich ganz gerne, ganz umhauen konnte er mich aber nicht. Er hat sich leicht lesen lassen, sodass ich das Buch auch an einem Tag durchgelesen habe, gleichzeitig war er mir aber oft zu einfach, irgendwie zu kindlich und nicht tief genug, weshalb ich emotional nicht so mitgenommen wurde. Es gab zwar ein paar schöne Zitate, doch irgendwann erschienen diese mir auch ein wenig gezwungen und einfach leer. Auch waren es mir teilweise viel zu viele Beschreibungen. Die kleinsten Dinge wurden bis ins Detail beschrieben ohne aber relevant zu sein, was die Geschichte manchmal etwas in die Länge gezogen hat.

 

Finn und Enna mochte ich beide über die Entwicklung des Buches hinweg  gerne, auch wenn mir teilweise ein wenig das Verständnis für ihre Handlungen gefehlt hat. Besonders zu Enna hat mir eine wirkliche Bindung gefehlt, da ihre Gefühle und Gedanken nicht so gut bei mir ankamen, dass ihr Verhalten nachvollziehbar für mich war. Sie ist eine eher ruhige Person, ein wirklicher Familienmensch und bringt ihr neues Leben als Studentin viele Veränderungen mit sich. 

Finn war mir schon mit seiner Liebe zur Astronomie sehr sympathisch, ich fand es sehr schön, wie er darin aufgegangen ist. Auch sonst konnte ich noch ein wenig besser mit ihm fühlen als mit Enna, auch wenn er nicht die Tiefe bekommen hat, die ich mir gewünscht hätte. 

Doch waren die beiden sympathische Charaktere mit ihren Schwächen und Stärken, die mich zwar nicht komplett umhauen konnten, die ich aber doch meist gerne begleitet habe.

Mira war eine sehr liebevolle Freundin, für Enna und für Finn und denke ich, dass sie auch eine tolle Protagonistin werden wird. Nicht so gefallen hat mir dafür die Darstellung von Rachel. Sie wurde mir einfach viel zu oberflächlich beschrieben und ich denke, dass in ihr als Charakter noch viel mehr hätte stecken können, als die (Ex-) Freundin, die sich zu sehr verändert hat.

 

Handlungstechnisch hat mir die Geschichte leider zu wenig gegeben. An so einigen Stellen hätte man einfach manche der vielen Beschreibungen kürzen können, um dafür ein bisschen mehr Handlung einzubauen. So bin ich zwar schnell voran gekommen, richtig gefesselt war ich aber leider nicht.

Sehr gerne mochte ich dann die Perspektivwechsel und die Rückblicke - sie haben Dynamik in die Geschichte gebracht und  einen guten Einblick in die Vergangenheit gegeben. So haben Enna und Finn schon eine gemeinsame Geschichte geteilt, dennoch ging mir die Entwicklung der Liebesgeschichte etwas zu schnell. Es hat mir persönlich erst zu lange gebraucht, bis Finn wirklich frei für Enna war. In dieser Situation konnte ich dann einfach in der neuen, eigentlichen Liebesgeschichte nicht mitfühlen, auch wenn klar ist, worauf alles hinauslaufen wird. Finn und Enna hatten schöne Momente zusammen, von denen ich mir noch ein paar mehr gewünscht hätte. Dann wäre die Entwicklung für mich wahrscheinlich besser greifbar gewesen.

Allgemein war mir vieles zu perfekt oder zu selbstverständlich, genau wie sich das Drama - wenn es dann schon entstehen musste, was ich auch etwas zu übertreiben fand - echt schnell gelöst hat. So war das Erzähltempo einfach nicht so passend. Das Ende fand ich dann echt schön, sehr süß und ein guter Abschluss der Geschichte.

 

Fazit: Ich habe mir mehr erhofft. „Du bist das Licht der Welt“ ist eine süße Geschichte, die Charaktere nicht unsympathisch und auch der Schreibstil nicht schlecht. Doch war mir die Art zu erzählen zu oberflächlich, das Erzähltempo nicht wirklich passend, die Handlungen der Charaktere oft nicht ganz verständlich und die Geschichte mehr von eher irrelevanten Beschreibungen von Kleinigkeiten als von Handlung gefüllt. Dennoch hat sich das Buch schön gelesen und werde ich Miras Geschichte vielleicht noch lesen.