Rezension

Fesselnder Krimi

Utkiekermord auf Spiekeroog. Ostfrieslandkrimi -

Utkiekermord auf Spiekeroog. Ostfrieslandkrimi
von Rolf Uliczka

Bewertet mit 5 Sternen

„...Er machte unmissverständlich deutlich: Die Flut kommt zurück und manchmal schneller als erwartet. Also keine Zeit für Alleingänge!...“

 

Frithjof ist mit einer Gruppe Boßler im Watt unterwegs und beginnt mit den Regeln, die zu beachten sind. Joris zählt seine Leute durch. Zur Gruppe gehören auch Bente und Thor. Die jungen Leute mögen sich, deshalb dürfen sie sich absetzen, als sie wieder auf sicheren Gebiet sind. Noch ahnen sie nicht, was sie erwartet. Thor wird niedergeschlagen. Als er erwacht, liegt Bente tot neben ihm. Thor glaubt, daran Schuld zu sein und sie in einem Anfall von Epilepsie getötet zu haben. Ich als Leser weiß in dem Moment allerdings schon, was wirklich passiert ist.

Der Autor hat erneut einen fesselnden Krimi geschrieben, in dem er wieder aktuelle Themen verarbeitet hat.

Der Schriftstil lässt sich gut lesen. Er passt sich Land und Leuten an. Deshalb wird auch ab und an im Dialekt gesprochen. Der Fall landet bei Bert und Nina. Als sie den Tatort untersuchen, werden sie von einer Drohne beobachtet. Nina schießt auf das Fluggerät. Es sind fünf junge Urlauber, die mit der Drohne schon anderweitig aufgefallen sind.

Mir gefällt, dass mich der Autor sehr detailliert in die Ermittlungsarbeit einbezieht. Obwohl ich einiges mehr weiß als die Kriminalisten, bleibt auch für mich der Täter im Dunkeln. Manches spricht dafür, dass der Täter entweder unter den fünf Drohnenbesitzern zu suchen ist oder zumindest an der Wattwanderung teilgenommen hat.

Zuerst konzentrieren sich Bert und Nina auf die jungen Männer. Die träumen davon, als Blogger viel Geld zu verdienen. Sie halten sich für clever und unschuldig. Ihre kranken Ideen lassen mich nur den Kopf schütteln. Drei von ihnen zahlen sogar viel Geld dafür, dass ihnen die beiden anderen Tipps und Tricks verraten. Leider erweisen sie sich in vielerlei Hinsicht als unangenehme Zeitgenossen.

 

„...Mein Coach sagt: Man muss Prioritäten setzen und im Zweifel heiligt der Zweck die Mittel...“

 

Und Zweifel haben sie keine, wenn sie bewusst die Bilder von Verkehrsopfern ins Internet stellen. Die Gruppe hat auch das Liebesspiel von Thor und Bente gefilmt. Als die Ermittler sich dieses Video genauer ansehen, fällt ihnen eine Person auf, die sich im Dunkeln hält. Plötzlich ergibt sich für die Ermittlungen ein weiterer Ansatz, zumal irgendjemand Bentes Wohnung auf den Kopf gestellt hat. Trotzdem ist die Suche nach dem Täter eine Suche nach der Nadel im Heuhaufen.

Gut finde ich, dass bei den Besprechungen des Teams ihre Erfahrungen aus alten Fällen mit eingearbeitet und Lehren daraus gezogen werden.

Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen.