Rezension

Es ist nicht vorbei

Helle Tage, dunkle Schuld -

Helle Tage, dunkle Schuld
von Eva Völler

Bewertet mit 4 Sternen

Während der Nazizeit durfte der Kriminalbeamte Carl Bruns wegen seiner jüdischen Vorfahren seinen Beruf nicht ausüben. Doch inzwischen ist das tausendjährige Reich nach zwölf Jahren, die sich wie tausend anfühlten, untergegangen. Carl arbeitet inzwischen bei der Abteilung für Kapitalverbrechen der Essener Polizei. Im Rahmen einer Mordermittlung stößt er auf ein besonders grausames Verbrechen, das gegen Ende des Krieges begangen wurde. Und er trifft auch Anne, seine Jugendliebe wieder, mit der damals ganz plötzlich Schluss war. Insgeheim hofft er, dass es für sie noch eine Chance gibt.

 

Dieser historische Kriminalroman bildet den Beginn einer Reihe um Kommissar Carl Bruns und sein Umfeld. Auch drei Jahre nach dem Krieg haben es die Menschen nicht leicht. Viel ist zerstört und die meisten Menschen sind arm. Carl ist froh, dass seine Ex-Frau einen neuen Partner gefunden hat, mit dem sie glücklich ist. Momentan ist Bruns einer heiklen Sache auf der Spur. Angefangen hat es damit, dass Annes Schwiegermutter tot aufgefunden wurde. Und es stellt sich heraus, dass diese nicht so ganz die war, die sie behauptet hat. Für ihren vermutlich verstorbenen Sohn tat sie alles. Jedoch führt die Spur auch zu einer unbeschreiblichen Bluttat, von der man nicht denkt, dass Menschen dazu fähig sind.

 

Auf historischen Tatsachen beruht dieser spannende Kriminalroman, in dem sich Carl Bruns zum ersten Mal auf die Suche nach der Wahrheit begibt. Man kann wirklich kaum glauben, wozu Menschen fähig waren. Auch Carl kann es kaum fassen, was sich ihm nach und nach offenbart. Unheimlich wo überall Täter zu vermuten sein können. Wem kann man überhaupt noch trauen? Und doch wärmt man sich auch an den hoffnungsvollen Momenten. Man gönnt es den Menschen, denen ein kleines Glück beschieden ist. Und so verfolgt man eine packende Geschichte immer im Gedanken daran, dass sie teilweise auf wahren Begebenheiten beruht. Es ist schlimm, dass das „nie wider“ in der heutigen miesen Welt seinen Endpunkt zu erreichen scheint. Umso wichtiger ist es, die Erinnerung wach zu halten.

 

Auf sehr angenehme Weise vorgetragen wird dieses Hörbuch von Steffen Groth.