Rezension

Eine wundersame und schöne, gleichzeitig aber auch merkwürdige Geschichte!

Flamingos im Schnee - Wendy Wunder

Flamingos im Schnee
von Wendy Wunder

Die junge Campbell Cooper ist unheilbar an Krebs erkrankt. Als nach sieben Jahren Therapie selbst die Ärzte nicht mehr weiter wissen, fahren ihre Mutter und ihre jüngere Schwester mit Cam nach Maine in die wundersame Stadt Promise, die für ihre Wunder bei wenigen Eingeweihten bekannt sein soll. Sie erhoffen sich dort das Wunder der Heilung für ihre Tochter und Schwester. Tatsächlich trifft Cam auf einige verwunderliche Dinge in Promise, zum Beispiel die Ankunft der Flamingos, die in Maine so ganz fehl am Platz sind und zunächst sieht auch alles ganz gut aus und Campbell scheint es besser zu gehen...

"Flamingos im Schnee" ist eine wundersame und schöne, gleichzeitig aber auch eine sehr merkwürdige Geschichte und der erste Roman der Autorin mit dem thematisch passenden Namen Wendy Wunder.
Auf knapp 350 Seiten, beschreibt die Autorin in knapp 37 Kapiteln die Geschichte der jugendlichen Hauptfigur Cam. Cam ist ein recht pessimistischer und nicht unbedingt sympathischer Typ. Sie verliert sich häufig in Sarkasmus, aus dem immer mal wieder ihre eigentliche Verzweiflung hervor blitzt. Wunder beschreibt Cams Geschichte und Leidensweg recht einfühlsam, vor allem aber erschien mir die Wende in Cams Leben, die sie zu einem positiveren Menschen werden lässt, gut nachvollziehbar. Trotzdem bleiben einem alle Figuren die ganze Geschichte eher fern und unnahbar. Ich konnte mich während des gesamten Lesens nicht wirklich mit einer der Figuren anfreunden oder auch nur wirklich mitfühlen, ich konnte einfach insgesamt keine wirkliche Beziehung zu diesem Buch aufbauen.
Die Handlung an sich ist ein wenig konfus und verrückt. Ich weiß ehrlich nicht, wie man auf solche komischen Handlungen kommen kann, aber so war es mal etwas anderes als immer die gleichen 'normalen' Umstände.

Die Quintessenz dieses Buches ist wohl die Aussage, dass ein Leben lebenswert ist, solange man kann. So findet selbst Cam in ihrer ausweglosen Situation ja doch noch Dinge, für die es sich zu leben lohnt und die ihr wichtig werden und Spaß machen. Meiner Meinung nach reicht dies allein allerdings nicht, um hieraus ein wirklich überragendes Buch zu machen. Gerade nach "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" von John Green, welches ja eine sehr ähnliche Thematik behandelt, liegen hier die Erwartungen sehr hoch und lassen sich leider nicht ganz "Flamingos im Schnee" erfüllen. Trotzdem ist dies hier ein toller und lesenswerter Roman, der insgesamt gesehen viel Spaß gemacht hat. Ich vergebe hier noch 3,5 Sterne, die ich auf 4 Sterne aufrunde.