Eine haarige Angelegenheit
Bewertet mit 3 Sternen
Es ist schon eine vertrackte Sache, dem Idealbild einer Frau zu entsprechen. Aber in Sarah Pines Kurzgeschichtensammlung haben durchweg alle Protagonisten ihre Vorstellung einer freundlichen und liebenswerten Welt begraben. Sie träumen von anderen Orten, vergangenen Zeiten und schleppen sich durch ihre Gegenwart.
Einsamkeit, Trauer und unerfüllte Sehnsüchte beherrschen die Stories. Manche Formulierungen laden zum Träumen ein, andere ernüchtern durch ihre ungeschminkten Formulierungen, wenn sich z. Bsp. eine Frau das "männliche Untenherum reinschieben will"... dann bin ich erst einmal entsetzt, dann versuche ich mir diesen Umstand vorzustellen und dann bin ich auch ganz schnell mit meinen Gedanken sonstwo, aber nicht beim Buch.
Das ist auch das große Problem, dass ich mit dieser Lektüre hatte. Personen, Orte, aber auch Stimmungen wechseln in einem Tempo, das einem Werbeblock im TV würdig wäre. Wüsste man am Ende noch, welchen Spot man ganz zu Anfang gesehen hätte! Es fehlt der gedankliche Anschluss.
Dieser erste Geschichtenband Pines hat durchaus gute Ansätze, allerdings vermisse ich die Klebehaken, die im Gedächtnis bleiben.