Buch

Damenbart -

Damenbart

von Sarah Pines

In ihrem ersten Geschichtenband »Damenbart« erzählt Sarah Pines von Menschen, die überall auf der Welt einer maßlosen Einsamkeit zu entkommen versuchen. Zum Beispiel von der dick und müde gewordenen Martha, die in ihrer Garage in Beverly Hills die immer gleichen Mixer und Toaster ansammelt. Oder von dem Großvater, der jeden Winter auf die Orangenlieferung vom Bremer Südfruchtgroßversand wartet, um sich seinen Erinnerungen an Afrika hinzugeben. Im Dörfchen Bouchard im Norden Frankreichs findet man die wilden Zwillinge Valle und Olympe tot und voneinander abgewendet, wie sie es nie gewollt hätten, kurz nachdem ihnen die Jungfrau Maria im schürfwundenroten Mantel erschienen ist. Und Hind denkt im Gefängnis von Casablanca an die Zeit, als sie sich in eleganten Hotels heimlich mit K. getroffen hat, während Frédérique an einem blassen Wintertag einen Straßenmusiker missbraucht, um endlich wieder etwas zu spüren. Sarah Pines meistert in ihren Geschichten den Abgrund ebenso wie die Oberfläche, verknüpft den alten Glamour Hollywoods mit der griechischen Antike und Popkultur mit Baudelaire. Vor allem aber zeichnet sie so empfindsam wie gnadenlos, so humorvoll wie poetisch unsere Sehnsucht nach der Vergangenheit und unsere Hoffnung auf eine hellere Zukunft nach.

Rezensionen zu diesem Buch

Eine haarige Angelegenheit

Es ist schon eine vertrackte Sache, dem Idealbild einer Frau zu entsprechen. Aber in Sarah Pines Kurzgeschichtensammlung haben durchweg alle Protagonisten ihre Vorstellung einer freundlichen und liebenswerten Welt begraben. Sie träumen von anderen Orten, vergangenen Zeiten und schleppen sich durch ihre Gegenwart.

Einsamkeit, Trauer und unerfüllte Sehnsüchte beherrschen die Stories. Manche Formulierungen laden zum Träumen ein, andere ernüchtern durch ihre ungeschminkten Formulierungen...

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"Die Zukunft gehört ihr nicht und die Stiefel kneifen an den Waden."

Ich nehm es gleich vorweg - diese Sammlung von Kurzgeschichten hat mich leider nicht recht für sich begeistern können. Durch Sarah Pines Erzählungen in "Damenbart" zieht sich eine Trostlosigkeit und verfehlte Sinnsuche, die den dunklen Januartagen nicht gerade zuträglich war. Überwiegend sind die Geschichten aus der Perspektive von jungen bis mittelalten Frauen geschrieben, die zutiefst unzufrieden sind. Mit sich, mit ihrem Partner, ihrem Körper, ihrem Job, ihrem Leben. Nun könnte eine...

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Wenig Lebensfreude auf 193 Seiten

„Manche Sterne fallen leise, manche laut und mit Feuerschweif.“ (S. 166)

Sarah Pines, Autorin verschiedenster deutschsprachiger journalistischer Medien hat ihr literarisches Debüt in Form einer Kurzgeschichtensammlung publiziert. In 17 eigenständigen Kurzgeschichten präsentiert sie uns ihr Schreibtalent.

„Draußen zog die Tonspur der Nacht vorüber, Gläserklirren irgendwo, das Geräusch von Mopeds, Frauen lachen, grölende Jugendliche, Hundegebell.“ (S. 57)

Alle Geschichten...

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Menschliche Makel

Sarah Pines Kurzgeschichten sind bevölkert von Menschen – zumeist Frauen – die zwar aus ganz unterschiedlichen Ländern und Lebenssituationen kommen aber alle eins gemeinsam haben: Sie sind einsam. Und sie versuchen alles um dieser Einsamkeit zu entkommen. Oft ist das Sex, manchmal Alkohol, dann wieder eine Reise in die Ferne oder in den Tod.

Man merkt schon: Hier geht es recht düster zu. Aber trotz der meist schweren Themen kommen ein paar Story durchaus stimmungsvoll und ein bisschen...

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Weitere Infos

Art:
Buch
Sprache:
deutsch
Umfang:
200 Seiten
ISBN:
9783895617119
Erschienen:
2022
Verlag:
Schöffling
5
Eigene Bewertung: Keine
Durchschnitt: 2.5 (4 Bewertungen)

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