Rezension

Ein ‚Unfall‘ zuviel

Ein Mord unter Gentlemen -

Ein Mord unter Gentlemen
von Rhys Bowen

Bewertet mit 5 Sternen

Klappentext:

In der Königsfamilie stehen die Feiertage bevor, doch ein Gast hegt wenig feier­liche Ab­sichten …

Lady Georgie ermittelt weiter in der Cosy-Krimi-Reihe von New York Times Best­seller-Autorin Rhys Bowen

Lady Georgie plant hingebungsvoll ihr erstes Weihnachten als ver­heira­tete Frau. Doch spon­tan wer­den sie und ihre ganze Familie auf könig­liche Bitte hin nach Sand­ring­ham ein­ge­la­den. Geor­gie ist klar, dass sie mal wie­der für die Köni­gin aus­kund­schaf­ten soll, wie es zwi­schen dem Prince of Wales und sei­ner spezi­ellen ameri­kani­schen Freun­din Mrs. Simp­son steht. Doch tat­säch­lich ist der Auf­trag Ihrer Majes­tät viel erns­ter: Auf dem Anwe­sen gab es mehrere töd­liche „Unfälle“ unter den Mit­glie­dern des royalen Haus­halts, und dann wird bei der Jagd sogar auf den Prince of Wales ge­schos­sen. Geor­gie ver­sucht heraus­zu­fin­den, ob die könig­liche Familie in Gefahr ist. Doch dies­mal ris­kiert sie mit ihren Ermitt­lungen nicht nur ihr eigenes Leben, son­dern auch das ihrer gro­ßen Liebe Darcy …

 

Rezension:

Als das 1. Weihnachtsfest nach ihrer Hochzeit naht, stellt Lady Geor­gina, ver­heira­tete Mrs O’Mara sicher, dass ihr Darcy sich zur Zeit des Fes­tes keines­falls zu einem sei­ner Auf­träge über­reden lässt. Dabei ist sie sich nicht mal sicher, wie genau das Fest eigent­lich ab­lau­fen soll. Doch darü­ber braucht sie sich auch keine Ge­danken mehr zu machen, denn Darcys Tante lädt beide zu sich ein. Schnell wird Geor­gie aller­dings klar, dass in Wirk­lich­keit die Köni­gin hin­ter der Ein­la­dung steckt, denn die Tante lebt am Rande des könig­lichen Land­sitzes Sand­ring­ham, wo die Königs­familie die Weih­nachts­zeit ver­bringt. Dabei soll Geor­gie gewisse Sachen dis­kret im Auge behal­ten.

Im 15. Band ihrer Cosy-Crime-Reihe „Im Auftrag Ihrer Majes­tät“ kon­fron­tiert Rhys Bowen ihre Prota­gonis­tin gleich mit einer gan­zen Mord­serie. Dabei fängt alles eigent­lich recht ruhig an. Wie man es aus dieser Reihe schon ge­wohnt ist, gibt es erst recht spät Opfer zu bekla­gen. In die­sem Fall begeg­net uns die 1. Leiche sogar erst nach gut 50 % des Buches. Noch deut­lich länger dauert es, bis sich der ‚Unfall‘ ein­deu­tig als Mord nach­weisen lässt. Aber dass es Lady Geor­gie am Ende natür­lich gelingt, das Rät­sel zu lösen, dürfte wohl ohne­hin kein Leser bezwei­feln.

Was beim Lesen auffällt, ist, dass das Amt des deutschen Über­set­zers in den letz­ten Bän­den immer wie­der wechselt. Nach­dem Sarah Schemske diese Auf­gabe 13 Bände lang über­nahm, war es bei Band 14 (bezie­hungs­weise Staffel 3 Band 2, „Ein mör­der­isches Erbe“) plötz­lich Mar­tin Spieß, um dies­mal gleich wie­der durch Clau­dia Fluor ersetzt zu wer­den. Und dass das dem Leser auf­fällt, darf durch­aus wört­lich ver­stan­den wer­den. Die Unter­schiede der per­sön­lichen Über­setzungs­stile sind näm­lich deut­lich bemerk­bar. Ins­beson­dere bei den typisch eng­lischen Satz­an­häng­seln wie zum Bei­spiel „isn’t it“ und ähn­lichem fällt die unter­schied­liche Über­set­zung sofort ins Auge. Der Stil der Autorin bleibt dage­gen natür­lich unver­ändert und die Prota­gonis­tin weiter­hin die Ich-Erzäh­lerin.

 

Fazit:

Umgeben von Mordopfern stellt sich nur schwer eine weihnacht­liche Stim­mung ein. Aber Geor­gie ist in ihrer Art natür­lich wie­der brillant.

 

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