Rezension

Ein "schöner" Roman

Ein Lied über der Stadt - Ewald Arenz

Ein Lied über der Stadt
von Ewald Arenz

Luise hat einen großen Traum – sie will fliegen. Fliegen um jeden Preis, davon erhofft sie sich die große Freiheit. Ohne zunächst zu begreifen, was hinter ihrem Wunsch steht will sie der Enge ihres Städtchens entfliehen, frei sein von Zwängen, Kleinbürgertum und starrem Gehorsam.

Gemeinsam mit einem Freund aus Jugendtagen kommt sie auf die Idee, sich kurzerhand selbst ein Flugzeug zu bauen. Viele Stunden und all ihr Erspartes setzen Luise und Georg ein um sich ihren Traum zu erfüllen, um die Welt endlich von oben zu sehen.

Doch das Leben spielt oft anders und das Deutschland der 20er Jahre des vorigen Jahrhunderts steuert unaufhaltsam auf eine Katastrophe zu.

Mit „Ein Lied über der Stadt“ nimmt uns Ewald Arenz mit in eine Vergangenheit, die noch gar nicht so lange zurückliegt und uns dennoch bereits fremd und unwirklich scheint. Wie kein anderer vermag es der Autor, das Lebensgefühl der damaligen Zeit zu transportieren, sodass sich die LeserInnen von der ersten Seite an richtig heimelig in dem Roman fühlen können.

Die Geschichte wird gleichermaßen von den ProtagonistInnen als auch den Nebencharakteren getragen und zu den meisten von ihnen lässt sich ganz schnell eine Beziehung aufbauen. Dadurch werden ihre Handlungen schnell nachvollziehbar und eingehend.

Ewald Arenz sagte im Rahmen der lovelybooks-Leserunde der Arbeitstitel für „Ein Lied über der Stadt“ lautete „Schöner Roman“, nun ein schöner Roman ist dieses Buch wirklich, aber nebenbei noch einer der ganz sacht etwas in den Menschen zum Klingen bringen kann.