Rezension

Ein mehr als lesenswerter Krimi!

Die Eisbärin - Matthias Gereon

Die Eisbärin
von Matthias Gereon

Bewertet mit 5 Sternen

Zur Story:

Sabine Kleiber ist 33 Jahre, verheiratet, wohlhabend und Mutter der 8jährigen Laura. Ihr Leben scheint perfekt zu sein.
Niemand ahnt von ihrer traumatischen Vergangenheit. Als Kind musste sie schreckliches erleben. Hat sich niemals jemanden anvertraut, stattdessen versucht, alles zu verdrängen und sich ein geordnetes Leben aufzubauen.
Doch eines Tages wird sie plötzlich mit aller Wucht von ihrer Vergangenheit eingeholt. Plötzlich sieht sie in einem Supermarkt ihren früheren Peiniger wieder.  Fast ohnmächtig vor Panik, Angst und Wut verlässt sie den Supermarkt, doch danach, ist nichts mehr wie es war. Sabine hat Angst, um ihre Familie, um sich und hauptsächlich um ihre Tochter Laura. Sie möchte sie beschützen, niemals soll auch ihr etwas schlimmes passieren.
Sabine fasst einen Plan....

Meine Meinung:

Manche Bücher brauchen erst mal ein wenig, bis sie mich "gefangen" nehmen, aber hier war es gleich der Fall. Das gefiel mir sehr!
Alleine schon durch den Prolog ist man in der Story drin und kann Sabines Gefühle nachempfinden.
Überhaupt ist Sabine ein interessanter Charakter.
Ein Kind, das mit elf Jahren nicht nur ihre Eltern, sondern auch ihre Seele verliert. Die versucht, ihre Vergangenheit komplett zu verdrängen, einen Zahnarzt heiratet und eine Übermutter für Laura wird.
Nachdem sie ihren früheren Peiniger zufällig wiedergesehen hat, ändert sich ihr Leben komplett. Ich möchte nicht zu viel verraten, nur, das sich Sabine geschworen hat, niemals mehr ein Opfer zu sein. Plötzlich spürt sie wie eine Art "Mission", einen Auftrag, den sie unbedingt erfüllen muss. Das Böse muss zerstört werden, bevor es wieder zuschlagen kann.

Die Ermittlungsarbeit der Kripobeamten aus Essen gefiel mir auch sehr gut.
Darauf war ich besonders gespannt, da der Autor selbst Polizeibeamter ist und somit quasi an der Quelle.
Kommissar Klein, ein erfahrener, 54 jähriger Ermittler fand ich sofort sympathisch, genauso wie seine junge Kollegin Jennifer Bergmann, mit ihrer erfrischenden lockeren Art.

Die kurzen Kapitel fielen mir positiv auf. Und meist endet ein Kapitel mit einem Cliffhanger - gemein, aber spannend!

Die zeitlichen Angaben (Daten) waren einfach perfekt.

Genauso die Perspektivwechsel. Man lernt so nach und nach die Protagonisten im raschen Wechsel kennen, ohne das es verwirrend wird.
Nein, dadurch wird vieles noch spannender, da man die Gedankengänge des anderen Protagonisten bereits kennt und gespannt ist, wie die Situation endet oder auch eskaliert.

Das Buch regt auch sehr zum nachdenken an.
Wer oder was ist böse, was ist gut? Kann man durch Vergeltung die Gerechtigkeit wiederherstellen? Bleibt ein Täter sein Leben lang böse und hat kein Anrecht mehr auf ein "freies" Leben?

Fazit:
Ein mehr als lesenswerter Krimi  und ich würde mich freuen, in Zukunft noch mehr von dem Autoren lesen zu dürfen!

Klare Leseempfehlung!