Rezension

Ein Kurztrip ins schöne Schottland

Ein Ticket nach Schottland - Alexandra Zöbeli

Ein Ticket nach Schottland
von Alexandra Zöbeli

Äußeres Erscheinungsbild:
Ist das Cover nicht idyllisch? Ich liebe Cottages und das hier ist so typisch für die britischen Inseln. Sofort konnte ich mir da das Hotel Brambleberry beim Lesen vorstellen.
Und auch den Titel finde ich sehr passend, der drückt für mich schon einen neuen Lebensabschnitt aus.

Eigene Meinung:
Bücher, die auf den britischen Inseln spielen sprechen mich schon rein aus Prinzip an. Und hier steckte neben dem wunderschönen Schottland auch noch eine interessante Idee dahinter.
Im realen Leben begebe ich mich nur in den Garten um mich gleich wieder auf der Gartenliege niederzulassen *hust*, aber dennoch lese ich recht gerne über die Gartenarbeit. Das liegt daran, dass ich mir einfach unheimlich gerne schöne Bepflanzungen voller schöner Blumen vorstelle. Dafür koche ich umso lieber und finde das Kochen als Beruf einfach interessant. Diese Kombi aus schönen Gärten, tollen Gerichten und einem tollen Land hat mich einfach gelockt.

Die Handlung umreißt einen wirklich langen Zeitraum und der Leser lernt die verschiedensten Orte kennen. Anders als man vielleicht nach dem Klappentext denkt ist der Garten nur der Anfang der Geschichte. Das fand ich aber gar nicht schlimm, da mir das zweite Setting, das Brambleberry Cottage sogar noch besser gefallen hat. Ich habe einfach ein Faible für alte, zeitlose (Cottage) Häuser.
Zu keinem Zeitpunkt kam Langeweile oder Langatmigkeit auf, da es flott vorangeht. Leider fand ich durch diese große Handlung einige bestimmte kleinere Handlungen zu schnell abgearbeitet, wo ich mir ein bisschen mehr Ruhe im Roman gewünscht hätte.

Ebendso flott wie die Handlung war auch der Schreibstil. Beleuchtet dieser zwar hauptsächlich die Prota Jo, so lässt er uns dennoch immer mal in die Köpfe der anderen schauen.

Die Prota Jo weiß sich zu helfen und ist tatkräftig und erfinderisch. Leider bringt sie ihre hilfsbereite Art und Weise immer mal in Schwierigkeiten, aber sie fackelt nicht lange und hangelt sich irgendwie immer aus den größten Löchern raus. Ich mag sie sehr, ihre Art ist einfach herzerwärmend und erfrischend.
Duncan ist am Anfang des Romans ein ganz schöner Miesepeter und auch im Laufe des Romans ist er manchmal ganz schön stur und bockig. Aber irgendwie passt das zu ihm.
Ganz besonders in mein Herz hat sich aber ein anderer Mann geschlichen: sein Sohn Nick, der einfach unendlich lieb und süß ist. Ein toller Junge.
Auch die Nebencharaktere haben eine gute Charakterzeichnung verpasst bekommen, leider kamen sie aber manchmal ein bisschen zu kurz und Nebenstränge wurde zu schnell und manchmal nicht ganz nachvollziehbar abgehandelt.

Jos und Duncans Beziehung ist ein einziger WirrWarr. Recht früh im Roman beginnt ihre kleine Liebschaft, doch leider schmeißen sich die Beiden immer wieder selbst Steine in den Weg und machen es sich echt kompliziert. So toll ich sie zusammen fand, so gerne hätte ich ihnen immer mal in den Hintern getreten.

Das Ende war schön und kurz gehalten und absolut passend für diesen Roman.

Fazit:
Ein wunderschöner leichter Roman für Zwischendurch, in welchem man in jeder Zeile die Liebe der Autorin zu Schottland wiederfindet. Wer einen Kurzurlaub in das vielseitige Schottland voller Schönheit und Charakterpersonen möchte, der sollte in "Ein Ticket nach Schottland" verschwinden.