Rezension

E-Poetin Kalliope 7.3 setzt überzogen-lustige Dystopie fort

QualityLand 2.0
von Marc-Uwe Kling

Bewertet mit 4 Sternen

Der zweite Ausflug des Lesers nach Quality Land hält wieder einige Angriffe auf die Lachmuskulatur parat. Aber keine Sorge, dank der Allgemeinen Lesebedingungen zu Beginn des Buches sollten allzu große Schäden für Leib und Leben relativ gering ausfallen.

Kalliope 7.3, die E-Poetin aus dem Keller von Peter Arbeitsloser, erzählt, was nach dem Anschlag auf den Präsidenten und Androiden John of Us in Band 1 so alles geschieht. Peter Arbeitsloser arbeitet wieder als Maschinentherapeut und liefert ein paar Beispiele seiner Fälle, seine Exfreundin Sandra Admin ist nicht wirklich glücklich mit dem Mann, der laut QualityPartner perfekt zu ihr passt, und Kiki Unbekannt will endlich mehr über ihre Herkunft herausfinden. Dazu kommen noch ein paar Entführungen, ein wenig Drohnen-Terror, Kampfroboter, der 3. Weltkrieg und ein gelangweilter Billionär, der sich überlegt, mal etwas Präsident zu spielen. Im Gegensatz zu Band 1 gibt es diesmal relativ wenig Werbung, aber keine Sorge, lustige Einschübe sind wieder ausreichend vorhanden.

Quality Land 2.0 ist der Folgeband zu Quality Land. Da die Handlung auf dem ersten Band aufbaut, ist es sinnvoll, diesen zu kennen, zumal auch viele Begriffe nicht erneut erklärt werden wie z. B. FeSaZu, die Bedeutung des Nachnamens oder was es mit einem gewissen Delphinspielzeug auf sich hat. Zukunftstechnisch gibt es wieder ein paar herrlich überspitzte Ideen. Amüsant war zu lesen, wie Peter Arbeitsloser Kritik an vielem technischen Schnickschnack übt, selbst aber auch hin und wieder dem Reiz der modernen Erfindungen erliegt. Weniger begeistern konnte mich diesmal die Handlung; da waren einige gute Handlungsstränge dabei, während ich manches als eher zäh empfand. Das ist eben der Nachteil, wenn der Roman nicht extra "für dich" personalisiert wurde, sondern man das Original der E-Poetin zu lesen bekommt.

Ein überspitzt-unterhaltsamer Nachfolger von Quality Land (Band 1) mit ein paar genialen Ideen, der leider stellenweise etwas in der Handlung schwächelt.