Rezension

Die Kraft der Landschaft - aber nicht die der Figuren

Das Glück des Wolfes -

Das Glück des Wolfes
von Paolo Cognetti

Bewertet mit 2.5 Sternen

Wie im Vorgängerroman des Autors "Acht Berge" geht es auch hier hoch hinaus. Das Paar Fausto und Silvia - wenn man es denn als solches bezeichnen kann - begegnet sich in schwindelerregender Höhe in der Gaststätte eines Bergdorfes, das als Wintersportort in der kalten Jahreszeit auflebt, in der sie beide als Saisonkräfte jobben. Mitten in einer ergreifenden, mächtigen Landschaft, die auch als solche ausführlich - und aus meiner Sicht eindringlich - geschildert wird.

Doch im Gegensatz zu den "Acht Bergen" kann hier die Kraft der Figuren nicht mit derjenigen der Natur mithalten - bei weitem nicht. Deren Charakter und mehr noch deren Geschichte - sowohl die gemeinsame als auch die jeweilige eigene - bleibt blass. So richtig konnte ich die tiefere Botschaft der Handlung nicht erfassen und bin somit - gerade auch, weil ich mit hoher Erwartung an den Roman heranging - ein wenig enttäuscht. Da konnten mich auch die wirklich lebendigen und machtvollen Naturbilder nicht ganz drüber hinweg trösten.