Dicker Schmöker für unterhaltsame Lesestunden
Bewertet mit 3 Sternen
Ich habe diesen Roman gerne gelesen, da mich die Hauptfigur Marian und ihr Leben sehr in Bann gezogen haben.
Die Geschichte erzählt häppchenweise von Marians Vorfahren und von ihrem eigenen Heranwachsen. Sie und ihr Zwillingsbruder Jamie wachsen als Waisen bei ihrem Onkel Wallace, einem mittelosen Künstler, auf. Marian ist ein Wildfang und begeistert von den Abenteuern, die ihr Vater als Kapitän auf See erlebt hat. Dabei ist es nicht die Schifffahrt, die es ihr angetan hat, sondern das Fliegen. Der Leser begleitet Marian auf ihrem Weg zur Pilotin, die schließlich den Versuch einer Erdumrundung antritt. Dieser Erzählstrang wird dabei immer wieder unterbrochen und wechselt in die heutige Zeit, um Hadley zu folgen, die als Schauspielerin in einem Film Marian verkörpern soll.
Diese Szenenwechsel haben beim Lesen etwas gestört, zumal Hadley der einzige Charakter ist, mit dem ich nicht warm geworden bin. Das mag an dem Klischee-Hollywood-Bling-Bling liegen, den ihre Figur mit sich bringt, hat aber sicherlich auch damit zu tun, dass es mir an Tiefgang gefehlt hat. Aber ihre Kapitel sind aber zum Glück recht kurz gehalten :D
Einen weiteren Negativpunkt war für mich der Umfang des Romans. Es ist ein richtiger Schmöker und ich kann auch gerne mal in einem Buch versinken, aber hier waren es dann doch etwas zu viel aufgeplusterte Etappen. Da hätte man für mich gerade im letzten Drittel ruhig etwas kürzen können, um insbesondere den Hauptaufhänger, die Erdumrundung, etwas präsenter zu gestalten.
Daher vergebe ich 3 von 5 Sternen für den Roman. Denn letztlich hatte ich schöne Lesestunden und würde das Buch auch Lesern weiterempfehlen, die nicht vor Schmökern zurückschrecken und gerne starke Frauenfiguren gewinnen sehen. Denn sicherlich war es in der Zeit, zu der Marian aufgewachsen ist (frühes 20. Jhd.), nicht leicht einen solchen Weg einzuschlagen und sich gegen den klassischen Frauenstereotyp zu wehren.