Rezension

Das Vögelchen im goldnen Käfig

Crown of Lies - Pepper Winters

Crown of Lies
von Pepper Winters

Elle hat alles, was man sich nur wünschen kann. Alles außer Freiheit. Und damit hadert sie das gesamte Buch über. Wenn sie mit dem Vater und Bekannten essen geht, wenn sie arbeitet, Abends zu Hause im Bett, einfach immer. Und das nervt auf Dauer, ganz gewaltig sogar. Hatte ich zu Anfang noch Verständnis, dass ihr viel zu früh eine viel zu große Verantwortung aufgebürdet wurde, wenngleich der Vater alles nur aus Liebe zu ihr tut. Eine 16 Jährige sollte nicht auf die Idee kommen, die Schule abzubrechen und meinen einen Multimillionen Konzern zu leiten, niemand tut das. Es ist schlicht unrealistisch und das ist schade, denn die Geschichte hatte sehr erfolgversprechend angefangen.

Der Schreibstil ist im Grunde flüssig und liest sich angenehm, aber so richtig im Fluss bin ich trotzdem nicht geblieben, weil mich Elles kleinmädchenhaftes Gejammer über ihre selbstgewählte Einsamkeit, gepaart mit dem gleichzeitigen Girlboss Getue unglaublich angestrengt hat. Penns übertrieben dominante Art und seine offensichtliche Missachtung von Elles Wünschen taten ihr Übriges.

Die Nebencharaktere waren mir allesamt ein wenig zu flach und eindimensional gestaltet, einzig Salbei, die Katze der die meisten wohl am wenigsten ‚Charakter‘ zutrauen würden, konnte mir immer wieder ein Lächeln entlocken.

Schade eigentlich, diese Geschichte hätte so schön werden können, so ist sie für mich nur eher mittelmäßig und ich spüre leider keinerlei Verlangen Teil 2 zu lesen.