Rezension

Beste Unterhaltung für alle Comic-Fans

Alisik - Winter - Hubertus Rufledt, Helge Vogt

Alisik - Winter
von Hubertus Rufledt Helge Vogt

*Worum geht's?*
Gemeinsam mit Ruben versucht Alisik, den Verursacher des Unfalls zu finden, bei dem Ruben sein Augenlicht verloren hat. Dabei kommt sie dem Geheimnis ihrer Identität als Sterbliche immer näher! Viel Zeit zum Forschen bleibt Alisik jedoch nicht, denn der rücksichtslose Bauunternehmer Schneidewind setzt Himmel und Hölle in Bewegung, um den Friedhof nun doch abreißen zu können…

*Meine Meinung:*
In „Winter“, dem zweiten Band der „Alisik“-Reihe von Hubertus Rufledt und Helge Vogt, geht die Geschichte um das verstorbene Mädchen Alisik beinahe nahtlos weiter. Man findet sich selbst nach einer längeren Lesepause schnell wieder im Geschehen zurecht, das einem dank vieler verstrickter Geheimnisse schnell ein ungutes Gefühl in die Magengrube zaubert. Die Beziehungen unter den Charakteren und ihre Geschichten verweben sich immer stärker zu einem dichten Netz, das einem mit jeder Faser zu spüren gibt, dass ein glücklicher Ausgang für Alisik und ihre Freunde fast unmöglich ist…

In „Winter“ erwarten einen nicht nur neue Entdeckungen und Bedrohungen, sondern auch viele Informationen über die Postmortalen und ihre Hintergrundgeschichten. Neben Alisik, die dem Rätsel ihres Ablebens näher und näher kommt, erfährt man diesmal, wie der lustige Frings und der tollpatschige Hitzkopf gelebt haben und welche Umstände zu ihrem Tod geführt haben. 

Rufledt und Vogt haben im zweiten Band der „Alisik“-Reihe eine gelungene Balance gefunden: Sie bieten viele neue Hinweise, die der Geschichte in jeglicher Hinsicht neuen Stoff bieten, ohne dabei zu viel zu verraten. Die Charaktere entwickeln sich weiter, der Mystery-Aspekt vertieft sich und die auch die Krimi-Elemente werden auf eine neue Ebene gebracht. Sogar die Liebesgeschichte beginnt langsam, aber sicher Funken zu werfen! Nichtsdestotrotz bleiben noch immer viele Dinge unklar, sodass man selbst spekulieren kann, wie es mit Alisik und ihren Freunden weitergehen wird.

„Winter“ bietet beste Unterhaltung voller Witz, Spannung und Spaß und steht seinem Vorgänger in nichts nach. Dafür wird man in diesem Band einem wesentlich gemeineren Cliffhanger ausgesetzt, der einen nach der letzten Seite sofort nach der Fortsetzung „Frühling“ lechzen lässt. Nach der eigentlichen Geschichte gibt es allerdings wieder einmal einen kleinen Appetithappen: das Cover des dritten Bandes, das ebenso viel Lust aufs Weiterlesen macht wie der aufregende Schluss.

Im ersten Band „Herbst“ haben ein paar Logikfehler aufmerksame Leser verdutzt aus dem Lesefluss herausbrechen lassen. Diese Ungereimtheiten werden nun in „Winter“ als kleine Anmerkungen neben der Geschichte geschickt ausgebessert, sodass man rückblickend sogar ein wenig schmunzeln muss. Gut gelöst, liebe Autoren!

Vogts Zeichenstil bleibt auch diesmal so, wie man es sich von dem Illustrator wünschen würde: wunderschön und doch sehr eigen und speziell! Erst durch seine Zeichnungen wird die „Alisik“-Reihe zu dem genialen Gesamtpaket, das man als Leser geboten bekommt – und das zu dem kleinen Preis trotz der guten Druckqualität! Comic-Fans, die sich für farbenprächtige Illustrationen wie in „Herbst“ begeistern konnten, werden auch hier nicht enttäuscht werden. Und dass, obwohl Vogt in „Winter“ mit vielen neuen Farben spielt.

*Cover:*
Vogts Zeichnungen sind so einzigartig und individuell, dass man sich gar nicht daran sattsehen kann! 

*Fazit:*
„Winter“, der zweite Band der „Alisik“-Reihe von Hubertus Rufledt und Helge Vogt, steht seinem Vorgänger „Herbst“ in nichts nach. Tatsächlich konnte mich dieser Teil noch mehr begeistern! Neue Hinweise, Entdeckungen und Bedrohungen stellen Alisik, Ruben und auch die Postmortalen vor ungeahnte Herausforderungen. Aufregende und emotionale Momente wechseln sich ab und überbieten sich gegenseitig, machen es gar unmöglich, den Comic aus der Hand zu legen! Mit viel Witz und Charme, aber auch einem hohen Spannungsniveau bietet „Winter“ beste Unterhaltung für alle Comic-Fans und jenen, die bisher eher skeptisch waren. Für „Alisik: Winter“ vergebe ich 5 Lurche.