Rezension

Besondere Geschichten von einem besonderen Menschen

Nachruf auf den Mond - Nathan Filer

Nachruf auf den Mond
von Nathan Filer

Bewertet mit 4.5 Sternen

Matthew ist 19 Jahre alt und schizophren. In seinem bisherigen Leben ist bereits vieles schief gelaufen: so brach er beispielsweise die Schule ab und ist schuld am Tod seines älteren Bruders Simon vor einigen Jahren. Zumindest glaubt er das, denn Matthews Erinnerungen sind oftmals lückenhaft und entsprechen nicht ganz der Wahrheit. Trotzdem versucht seine Geschichte und die seines Bruders aufzuschreiben und somit auf seine ganz eigene Weise mit seinen Problemen klar zukommen, denen er sich immer mehr bewusst wird.
"Nachruf auf den Mond" von Nathan Filer ist ein wunderschöner Roman, bei dem der Protagonist wie in Briefkontakt zum Leser steht. Dabei wird immer mehr von Matthews Leben enthüllt und man beginnt immer mehr Sympathie und Verständnis für seine etwas andere Art zu entwickeln.
Schon das Cover überzeugte mich durch die relativ schlichte Gestaltung und der angenehmen Farbgebung.
Der Schreibstil an sich ist stellenweise sehr speziell. Der Erzähler relativiert, verändert und korrigiert seine Aussagen häufig und verwirrt den Leser ein wenig. Auf diese Weise konnte ich mir die wirren und manchmal unklaren Gedankengänge von Matthew besser vorstellen.
Die Stimmung im Buch empfand ich durchweg als bedrückt und ernst, was ja auch zum angesprochenen Thema gepasst hat. Dies wurde jedoch durch kleine Zeichnungen und verschiedene Schriftarten, je nach "Ort" der Verfassung, aufgelockert. Doch auch wenn es eine eher ernste Thematik behandelt, lässt es sich recht gut und recht schnell lesen. Trotzdem hat mich das Buch gefesselt und emotional mitgenommen.
Insgesamt kann ich sagen, dass mir "Nachruf auf den Mond" sehr gut gefallen hat. Es ist ein etwas anderes Buch, über das man doch noch eine Weile nachdenkt! Daumen hoch!