Rezension

Beklemmende Atmosphäre

Sturmfeuer - Tim Erzberg

Sturmfeuer
von Tim Erzberg

Bewertet mit 5 Sternen

Der Kriminalroman "Sturmfeuer" von Tim Erzberg spielt auf Helgoland. Bei der Regatta im Sommer, an der Kinder von 10 Jahren und jünger  alleine auf ihren Segelbooten teilnehmen, verschwindet der 10-jährige Nils von seinem Boot. Was ist geschehen?

Anna Krüger ist eine der drei Beamten, die auf Helgoland tätig sind. Sie leidet aufgrund eines traumatischen Erlebnisses unter Migräne, die ihren Alltag bestimmt und ihr Handeln beeinflusst, d. h. sie ist zwischendurch ziemlich leichtsinnig in meinen Augen. 

Während ich selber Helgoland an einem wunderschönen Sommertag kennengelernt habe, und die Klippen auch atemberaubend fand, so schafft es der Autor nicht nur durch das Unwetter, was später im Roman aufzieht, sondern auch ansonsten durch seine Sprache eine beklemmende, spannungsgeladene Atmospäre schaffen, die mich zwischendurch frösteln ließ.
Der Roman hat zwischendurch Passagen , in den aus der Vergangenheit in Kriegstagen erzählt wird, und dem Leser wird schnell klar, dass sie mit der Gegenwart zu tun haben.
Mir gefiel der Roman mit der durchaus polarisierenden Anna - entweder man mag sie oder nicht, sehr. Die Figuren des Romanes hatten alle einen "Tiefgang" und menschliche Abgründe/Tragödien offenbarten sich. Mein persönliches Highlight des Krimis ist als Figur die Prostituierte Nele..... ich empfinde sie als empathisch,intelligent,  zynisch und ehrlich....
Wer düstere Krimis mag, ist hier richtig aufgehoben. Von mir dafür 5 Sterne!