Rezension

Tödliches Helgoland

Sturmfeuer - Tim Erzberg

Sturmfeuer
von Tim Erzberg

Bewertet mit 3 Sternen

Bei einer Kinderregatta vor Helgoland verschwindet einer der kleinen Teilnehmer spurlos. Kurz danach wird ein toter Mann gefunden, der von den Klippen gestürzt ist. Obwohl das LKA den Tod des Mannes als Unfall bzw. Selbstmord einstuft, ist sich die Inselpolizistin Anna Krüger sicher, dass die Unglücksfälle kein Zufall sind und irgendwie zusammenhängen. Doch was könnte das Motiv sein?

Der Einstieg ins Buch ist spannend und wird durch das Verschwinden des Kindes dramatisch. Die Inselpolizisten Paul, Saskia und Anna vermitteln Kompetenz und geben einen Einblick in den Alltag der Inselpolizei. Durch ihr gutes Verhältnis zur restlichen Inselbevölkerung bekommt die Geschichte etwas Familiäres. Lange wusste ich nicht, auf welches Ende das Buch zusteuert. Am Ende jedes Kapitels gab es einen Abschnitt, der in der Vergangenheit spielt. Als Leser ahnt man, dass alles mit der Rolle Helgolands im Zweiten Weltkrieg zu tun hat, doch bis kurz vor Schluss wusste ich nicht genau, welche Zusammenhänge es geben könnte, obwohl ich natürlich einen Verdacht hatte.

Bei dem Buch handelt es sich um den zweiten Teil einer Reihe. Obwohl ich Teil 1 nicht kannte, ließ sich die Geschichte gut lesen, ohne dass ich das Gefühl hatte, mich nicht auszukennen.

Gestört hat mich, dass Annas Migräne, die sie „liebevoll“ ‚Stalin‘ nennt, gefühlt ein Drittel des Romans einnimmt und Anna bei der Erledigung ihrer Arbeit behindert. Dazu kam noch, dass sie sehr unvernünftig mit sich umging, weshalb ich sie gerne das eine oder andere Mal geschüttelt hätte. Überhaupt fiel es mir schwer, einen der Charaktere wirklich sympathisch zu finden, ohne dass ich genau benennen könnte, woran es gelegen hat.

Insgesamt ein guter und unterhaltender Krimi, der sich aber in der Mitte etwas zog. Die geschichtlichen Fakten waren sehr interessant und mir so nicht bekannt.