Rezension

Bedrückend, fesselnd

Das Geflecht - Andreas Laudan

Das Geflecht
von Andreas Laudan

Bewertet mit 5 Sternen

‘*‘ Klappentext ‘*‘
Es lebt. Es wächst. Es tötet. Ein stillgelegtes Bergwerk: für Justin und seine Freunde der perfekte Ort, eine verbotene Party 
zu feiern. Was als Spaß begann, endet in einem Albtraum. Zwei der jungen Draufgänger stürzen in einen tiefen, engen Schacht. Nur eine Frau kann sie retten: Tia Traveen ist Höhlenforscherin, eine der besten – und sie ist blind. Doch kaum hat sie sich in die Tiefe abgeseilt, stürzt hinter ihr der Schachteingang ein. In dem finsteren Labyrinth beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Denn dort unten wächst etwas Tödliches. Und irgendjemand setzt alles daran, dass keiner überlebt, um davon zu erzählen.

‘*‘ Meine Meinung ‘*‘
Holla, die Waldfee, hier geht es richtig zur Sache. Aber mal von vorn. Der Klappentext klingt ja schon mal vielversprechend und auch ohne jemanden, der alles daran setzt, dass keiner überlebt, ist der Thriller spitze. Es ist dem Autor hervorragend gelungen, die Stimmung einzufangen. Da sitzen die Jugendlichen mit der blinden Höhlenforscherin und ihrem Kumpel in der Höhle ohne Licht fest. Allein schon ohne Licht klingt beängstigend. Doch das fand ich persönlich nicht so dramatisch. Ich war schon mal beim „Dark Diner“ - also essen im Stockdüstern - und hatte auch keine Probleme mit Beklemmungen. Aber der Gedanke in einer Höhle fest zu sitzen oder durch Spalten zu krabbeln ... für mich persönlich der Horror, da mit Klaustrophobie meine Probleme habe. Manchmal musste ich ganz bewusst Luft holen, weil ich sie angehalten hatte.
Die Handlungsstränge laufen gut nebeneinander her und werden nachher auch fein miteinander verwoben. Der Leser weiß zwar alles, was in den unterschiedlichen Handlungssträngen geschieht, kann aber trotzdem noch überrascht werden.
Die Figuren sind auch sehr lebendig und authentisch geschaffen und ich fand es sehr gut, dass die Charaktere auch lebten und sich veränderten, dazu lernten.
Der Schreibstil Laudans ist locker lesbar, aber immer der Situation angepasst. Er konnte die Gefühle der Figuren sehr gut transportieren und ich konnte mitfühlen.
Die Spannung wurde sukzessive aufgebaut und ich konnte sie förmlich greifen. Auch gefällt mir gut, dass der Autor auf Thriller-Klischees verzichtet hat (SPOILER: das typische 10-Negerlein-Prinzip). Nicht zu vergessen, dass die Handlung noch eine Runde „ausplätschert“ und nicht abrupt endet, habe ich als sehr angenehm empfunden.
Das Buch ist fantastisch und bekommt von mir die volle Sternzahl.