Leserunde

Leserunde zu „Der große Sommer“ (Ewald Arenz)

Der große Sommer
von Ewald Arenz

Bewerbungsphase: 01.04. - 15.04.
Beginn der Leserunde: 11.05. (Ende: 01.06.)

Im Rahmen dieser Leserunde stellen wir – mit freundlicher Unterstützung des Dumont Verlags – 20 Freiexemplare von „Der große Sommer“ (Ewald Arenz) zur Verfügung. Eine Leseprobe zum Buch findet ihr hier

Wenn ihr eines der Freiexemplare gewinnt, diskutiert ihr in der Leserunde mit, tauscht euch über eure Leseerfahrungen aus und veröffentlicht am Ende eine Rezension zum Buch. Darüber hinaus erhaltet ihr zum Abschluss der Leserunde einen Link zu einem Online-Formular, das in Kurzform weiteres Feedback zum Roman abfragt. Für die Teilnahme daran, mit der ihr euch durch eure Bewerbung einverstanden erklärt, erhaltet ihr 1.000 Community-Punkte gutgeschrieben.

ÜBER DAS BUCH:

Der Zauber des ersten Erlebens

Der erste Sprung, die erste Liebe, das erste Unglück

Die Zeichen auf einen entspannten Sommer stehen schlecht für Frieder: Nachprüfungen in Mathe und Latein. Damit fällt der Familienurlaub für ihn aus. Ausgerechnet beim gestrengen Großvater muss er lernen. Doch zum Glück gibt es Alma, Johann - und Beate, das Mädchen im flaschengrünen Badeanzug. In diesen Wochen erlebt Frieder alles: Freundschaft und Angst, Respekt und Vertrauen, Liebe und Tod. Ein großer Sommer, der sein ganzes Leben prägen wird.
Hellsichtig, klug und stets beglückend erzählt Ewald Arenz von den Momenten, die uns für immer verändern.

ÜBER DEN AUTOR:

Ewald Arenz, 1965 in Nürnberg geboren, hat englische und amerikanische Literatur und Geschichte studiert. Er arbeitet als Lehrer an einem Gymnasium in Nürnberg. Seine Romane und Theaterstücke sind mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet worden. ›Alte Sorten‹ (DuMont 2019) stand auf der Shortlist »Lieblingsbuch der Unabhängigen« 2019 und platzierte sich als Hardcover wie als Taschenbuch auf den Spiegel-Bestsellerlisten. Der Autor lebt mit seiner Familie in der Nähe von Fürth.

05.06.2021

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
chrissysbooks kommentierte am 12. Mai 2021 um 06:25

Auch der zweite Leseabschnitt hat mir sehr gut gefallen. Ich finde es bemerkenswert, wie es der Großvater schafft, Frieder ohne wirklichen Druck zum Lernen zu bewegen.

Genial fand ich die Aussage vom Großvater „ Verliebtheit ist eine temporäre Hormonvergiftung. Meist heilt sie von selbst.“ S.153 Die Gedanken von Frieda dazu haben mich zum Lachen gebracht.

Als Nana bemerkt hat, dass Frieder ihr Tagebuch gelesen hat, konnte ich ihre Enttäuschung und Aufgebrachtheit verstehen.

Ich bin gespannt, wie Johann den Tod seines Vaters weiter verarbeitet, denn ich glaube nicht, dass er damit gut umgehen kann auch wenn seine Beziehung zum Vater nicht die beste war. Hoffentlich macht er keine Dummheiten.

 

 

 

 

 

 

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
solveig kommentierte am 13. Mai 2021 um 09:20

Ich bin gespannt, wie Johann den Tod seines Vaters weiter verarbeitet, denn ich glaube nicht, dass er damit gut umgehen kann auch wenn seine Beziehung zum Vater nicht die beste war.

Es sieht ja so aus, als sei er ganz rational; aber ich denke, er ist sich der Tragweite noch nicht richtig bewusst. Das wirkliche Erkennen und die Trauer kommen erst später.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
Anna625 kommentierte am 13. Mai 2021 um 19:34

Ich glaube, Johann gibt sich nach außen ihn gelassener als er ist. Er kam zwar nie besonders gut mit seinem Vater zurecht, aber dass sein Tod spurlos an ihm vorbeigehen wird bezweifle ich..

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
brauchnix kommentierte am 16. Mai 2021 um 18:17

Der Tod des Vaters berührt jeden. Egal, wie gut oder schlecht er mit ihm ausgekommen ist. Er versucht sich selber und allen anderen einzureden, dass er damit klar kommen würde. Ich fürchte, dieses in sich hineinfressen wird sich rächen. Man sollte den Jungen bei seiner Trauerverarbeitung begleiten.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
Wuestentraum kommentierte am 15. Mai 2021 um 21:58

Ich befürchte auch, dass da noch was nachkommt bei Johann. So cool wie er tut und mit dem Tod seines Vaters umgeht, geht das doch mit Sicherheit schief. Ich hoffe nur, dass er keine Dummheiten macht.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
Rosmarin kommentierte am 16. Mai 2021 um 09:36

Das befürchte ich auch, die Realität ist dann sicher schmerzhaft und endgültig. Gut, dass er Freunde hat.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
medsidestories kommentierte am 18. Mai 2021 um 23:19

An einer Stelle hat Johann sich doch mal geäußert, dass er sich wünschen würde, sein Vater wäre nicht da oder tot. (Ich weiß nicht mehr den genauen Wortlaut.) Jedenfalls denke ich, dass es auch ziemlich belastend sein muss, so einen Wunsch verspürt zu haben, wenn er dann tatsächlich in Erfüllung geht. Vielleicht fühlt Johann sich irgendwie Schuld. Oder er steht noch unter Schock. 

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
FIRIEL kommentierte am 23. Mai 2021 um 19:24

Um Johann mache auch ich mir Gedanken. Auch wenn er Frieders engster Freund ist, haben die beiden Mädchen da doch wohl das feinere Gespür.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
schwadronius meinte am 24. Mai 2021 um 19:39

Warum er damit wahrscheinlich nicht gut umgehen werden kann, ist, dass er dabei war, als es passierte. Und natürlich mit Ansehen zu müssen, was das aus seiner Mutter macht/e.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
FIRIEL kommentierte am 24. Mai 2021 um 19:53

Und vielleicht auch verdeckte Schuldgefühle. Er hatte ja kein gutes Verhältnis zu seinem Vater. Wenn das der Fall gewesen wäre, hätte er vermutlich einfach trauern können, aber diese gemischten Gefühle erschweren die Verarbeitung. Und jetzt ist jede Chance vorbei, noch eine gute Beziehung aufzubauen.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
Gina1627 kommentierte am 13. Mai 2021 um 13:59

Ich finde die Großeltern von Frieder auch ganz toll. Mit ihrer Lebenserfahrung und "Weisheit"  bringen sie ihm ganz viel bei, was im Leben wichtig ist. Vertrauen, Liebe, Mut, das Eingestehen von Fehlern........

Bei Johann habe ich auch so meine Bedenken, ob er nicht auf die schiefe Bahn gerät. Hoffentlich können ihm seine Freunde Halt geben.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
brauchnix kommentierte am 16. Mai 2021 um 18:19

Obwohl beide Großeltern doch so lebensklug sind, haben sie doch auch Probleme mit sich selbst. Ihre lange Beziehung hat aber einen Weg gefunden, damit umzugehen. Sind die beiden glücklich? Der Großvater macht es seiner Frau nicht leicht. Aber dennoch spürt man, dass er seine Familie liebt. Faszinierend, wie der Autor diesen Spagat beschreiben kann, so dass tolles Kopfkino entsteht.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
medsidestories kommentierte am 18. Mai 2021 um 23:22

Ja, ich finde auch, dass Ewald Arenz die Großeltern toll charakterisiert hat. Sie sind beide unglaublich tiefgründige Figuren. Man spürt in beiden die große alte Liebe noch nachhallen, aber es ist im Laufe der Jahre offenbar doch schon vieles geschehen, was diese beschädigt hat. Der Großvater kommt mir so vor, als ob er mehr liebt, als dass er sich eingestehen oder vielleciht auch sich erlauben will. 

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
frenx kommentierte am 29. Mai 2021 um 21:48

Ja, tiefgründig trifft es. Es sind keine Figuren, die man von vornherein "durchschaut". Sie sind auch für Überraschungen gut. 
Wobei mich schon gewundert hat, dass Frieder nichts von der ersten Frau des Großvaters (bzw. des Herrn Professor) wusste. 

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
Livre86 kommentierte am 30. Mai 2021 um 11:15

In Frieders Familie wird wahrscheinlich nicht viel geredet. Er wusste ja auch nicht, dass er ein Dreivierteljahr bei seiner Nana und Großvater war. 

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
Estrelas kommentierte am 15. Mai 2021 um 12:54

Die Hormonvergiftung ist eines der Highlights der großväterlichen Bemerkungen!

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
Magnolia-sieben kommentierte am 17. Mai 2021 um 15:06

Ganz genau, Frieder lernt ohne Druck und Großvater macht das großartig, wie er ihm wie nebenbei alles so erklärt, dass Frieder es versteht. 

Genial fand ich die Aussage vom Großvater „ Verliebtheit ist eine temporäre Hormonvergiftung. Meist heilt sie von selbst.“

Genau diese Stelle habe ich mir auch herausgeschrieben. Das ist so richtig die coole Großvater-Art - herrlich.

 

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
medsidestories kommentierte am 18. Mai 2021 um 23:23

Ich fand's auch genial!

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
schwadronius meckerte am 24. Mai 2021 um 19:42

" ... wie es der Großvater schafft, Frieder ohne wirklichen Druck zum Lernen zu bewegen."

Die Authorität des Großvaters ist "Druck" genug.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
FIRIEL kommentierte am 24. Mai 2021 um 20:12

Autorität. Vorbild. Erwartung an das Bessere in ihm.

Dabei schlägt Frieder ja anscheinend ziemlich oft über die Stränge. Mir ist das schon fast etwas zu viel: Nachts ins Schwimmbad, auf der Mauer des Kastells balancieren, in der Kiesgrube. Klar, Jugendliche testen oft ihre Grenzen aus, aber so viel hat Frieder eigentlich nicht nötig. Das ist wohl auch eher Johann, der beweisen muss, dass er nicht "spurt".

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
brauchnix kommentierte am 26. Mai 2021 um 09:55

Ich empfinde es eher als einen starken äußeren Rahmen, den der Großvater ja auch selbst lebt und den er von seinen Mitmenschen auch erwartet. Aber er behandelt Frieder wie einen Erwachsenen. Das finde ich schön. Nicht wie ein Kind oder einen Jugendlichen. Er erwartet, dass Frieder sich Gedanken macht und Entscheidungen trifft. Diese Art von Druck finde ich gut.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
Livre86 kommentierte am 29. Mai 2021 um 21:29

Ich hoffe auch, dass er keine Dummheiten macht. 

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
PeWie kommentierte am 12. Mai 2021 um 12:03

Ein Tagebuch ist etwas sehr Intimes. Egal wo es liegt offen oder versteckt, niemand hat es zu lesen. Es gibt keine Entschuldigung dafür. 

Das der Großvater sich in diesen Konflikt nicht einmischt, finde ich großartig. Es zeugt von Respekt gegenüber seiner Frau und auch seinem Enkel.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
Biggieule kommentierte am 12. Mai 2021 um 13:21

Da stimme ich Dir zu.
Ich finde der Großvater ist wirklich die beste Figur im Buch. Von ihm kann man viel lernen

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
Gina1627 kommentierte am 13. Mai 2021 um 14:01

Ja, das Verhalten den Großvaters in dem Vertrauenskonflikt fand ich auch toll. 

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
Anna625 kommentierte am 13. Mai 2021 um 19:38

Sehe ich auch so. Obwohl der Großvater schon eine ganz eigene, strenge Art hat, geht er dabei immer respektvoll mit anderen um. Er merkt zwar, dass zwischen Frieder und Nana etwas nicht stimmt, versucht aber nicht den Konflikt zu lösen, sondern vertraut darauf, dass die beiden das auch alleine hinbekommen. Ich glaube, dass er tatsächlich ein sehr gutes Gespür für die Feinheiten zwischenmenschlicher Beziehungen hat, auch wenn es häufig nicht so wirkt.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
Magnolia-sieben kommentierte am 17. Mai 2021 um 15:16

Großvaters Art hast du sehr gut beschrieben. Er wirkt irgendwie unnahbar, zeigt eigentlich keine Gefühle und ist trotzdem sehr aufmerksam seinem Umfeld gegenüber.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
medsidestories kommentierte am 18. Mai 2021 um 23:26

Das finde ich auch! Der Großvater hat eine besondere Art von Strenge und Stärke an sich! Er vermittelt das Gefühl, dass man ihm vertrauen kann, aber gleichzeitig schenkt er auch Vertrauen. Und zwar eine Art von Vertrauen, dem man irgendwie gerecht werden will.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
Gina1627 kommentierte am 19. Mai 2021 um 23:05

Schön beschrieben. Er ist ein Mensch, den man nicht enttäuschen möchte. 

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
Estrelas kommentierte am 15. Mai 2021 um 12:55

Ich war überrascht, dass die Oma das Tagebuch dann plötzlich freigegeben hat, ohne die Grenzüberschreitung noch einmal zu thematisieren.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
Gina1627 kommentierte am 15. Mai 2021 um 13:40

Ich denke, dass sowohl Frieder, als auch Nana aus der Aktion gelernt haben. Für mich ist das ein ganz großer Vertrauensbeweis.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
Estrelas kommentierte am 15. Mai 2021 um 17:45

Ein Vertrauensbeweis sicher, deshalb hätte ma trotzdem über die jeweiligen Bedürfnisse sprechen können.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
PeWie kommentierte am 15. Mai 2021 um 20:20

Es sollte wohl zum Ausdruck gebracht werden, das Frieder genug Zeit zum Nachdenken hatte, die Großeltern erwarten das er denkt und nicht das er alles bis zum geht nicht mehr erklärt bekommen muss. Er hatte seine Ansage, er hat zu spüren bekommen wie sehr er sie verletzt hat, das muss reichen. 

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
Gina1627 kommentierte am 15. Mai 2021 um 22:45

Da kann ich dir nur zustimmen.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
medsidestories kommentierte am 18. Mai 2021 um 23:28

Ich glaube, in diesem speziellen Fall mussten manche Dinge gar nicht mehr ausgesprochen werden. Durch Nanas Geste, dass sie Frieder die Tagebücher vererben will, sagt sie ja auch nonverbal total viel. 

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
brauchnix kommentierte am 16. Mai 2021 um 18:21

Die Lebenserfahrung der Oma ist einfach so groß und die Liebe zu ihrem Enkel. Ich könnte mir auch vorstellen, dass sie erkennt, dass ihr Enkel sie besser verstehen wird und seine Herkunft, wenn er mehr erfährt. Sie könnte es ihm natürlich auch erzählen. Aber so ein Tagebuch ist nochmal etwas anderes. Ich habe selbst jahrelang Tagebuch geführt und irgendwann werden meine Söhne das lesen. Und irgendwie finde ich diese Vorstellung auch schön.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
FIRIEL kommentierte am 23. Mai 2021 um 19:23

Das hat mich auch sehr überrascht. Ich fand es nicht in Ordnung, dass Frieder das Tagebuch gelesen hat; seine Begründungen sind mir nicht einleuchtend. Klar hängten Nanas Vergangenheit und seine Gegenwart zusammen, aber das genügt nicht - er verhält sich trotzdem übergriffig. Wäre es für ihn ebenso in Ordnung, wenn Nana, sein Großvater, seine Eltern oder seine Geschwister sein eigenes Tagebuch ohne Erlaubnis lesen würde? Oder seine ersten Dichtversuche? Das geht gar nicht. 

Dass Beate meint, sie würde vielleicht auch das Tagebuch ihrer Mutter lesen, wenn sie etwas über ihren Vater herausfinden wolle, wäre schon eher eine Begründung für mich. Jeder Mensch hat das Recht darauf, seine Eltern zu kennen. Aber auch Beates Mutter verheimlicht ihr den Vater ja nicht, und sie könnte ebenso von sich aus Kontakt zu ihm aufnehmen.

Tagebuch lesen ist für mich ein Vertrauensbruch. Umso erstaunter bin ich, dass die Großmutter ihm das Tagebuch dann tatsächlich zum Lesen gibt und ihm sogar sagt, dass sie es ihm vererben möchte. Offensichtlich hat sie (genau wie ihr Mann) eine ganz besondere Beziehung zu diesem Enkel.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
schwadronius meinte am 24. Mai 2021 um 19:47

Wenn jemand definitiv nicht möchte, dass ein anderer in seinen Tagebüchern liest, sollten sie verschlossen werden. Darauf muss jemand vorbereitet sein. Neugierde ist groß in jungen Heranwachsenden.

Vielleicht wollte es die Großmutter, war nur so geschockt, dass sie Friedrich dabei erwischte. Vielleicht wäre sie auch lieber in der Ungewissheit geblieben.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
FIRIEL kommentierte am 24. Mai 2021 um 20:01

Klar, sie hätte ihr Gästezimmer noch einmal durchsehen und alles wegräumen können. Bei einem fremden Gast hätte sie das bestimmt auch getan, aber bei Frieder, anscheinend ihrem Lieblingsenkel, könnte ich mir vorstellen, dass sie gar nicht daran gedacht hat.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
solveig kommentierte am 13. Mai 2021 um 09:31

Es macht wirklich Freude, Arenz´ Roman in diesem schönen, bildhaften Stil zu lesen.

Während sich Frieder und sein Großvater näher zu kommen scheinen, distanziert sich Nana. Ihr Ärger ist verständlich: Ein Tagebuch ist etwas sehr Persönliches. Vielleicht sollte sie mit ihrem Enkel mehr über die Familiengeschichte berichten. Die Mutter scheint das ja nicht zu tun.

Die Annäherung an Beate bleibt weiterhin vorsichtig, aber beharrlich. Johann macht den Eindruck, den Tod seines Vaters einigermaßen zu verkraften. Er reagiert mit Vernunft und Verständnis und sieht sich als Stütze seiner Mutter, quasi den "neuen Mann im Haus", eine Rolle, der ein Junge in seinem Alter wohl kaum gewachsen sein kann. Ob er das durchhält?

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
Anna625 kommentierte am 13. Mai 2021 um 19:40

Es macht wirklich Freude, Arenz´ Roman in diesem schönen, bildhaften Stil zu lesen.

Absolut. Ich lese es wirklich sehr gerne.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
solveig kommentierte am 13. Mai 2021 um 09:39

Etwas muss ich noch anmerken: genau wie Friedrich habe auch ich in seinem Alter den "Iwan Denissowitsch" gelesen  -  im Hochsommer  -  und furchtbar gefroren bei der eindrucksvollen Schilderung des Straflagers im sibirischen Winter.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
FIRIEL kommentierte am 23. Mai 2021 um 19:27

Ja, mir gefällt auch, dass so viel von Frieders Lektüre genannt wird.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
schwadronius erwähnte am 24. Mai 2021 um 19:55

Ich las Solschenizyns zwar nicht in der Neunten, aber in einem Sommer in Südhessen. Wer dort lebt, weiß, wie heiß es werden kann. Und wer das Buch las, weiß, wie kalt ...

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
Gina1627 kommentierte am 13. Mai 2021 um 13:53

Ich liebe das Buch jetzt schon nach dem zweiten Leseabschnitt. Es kommt einem so vor, als wenn man Friedrichs Tagebuch liest. Er lässt uns an allem teilhaben. Er ist wirklich ein toller junger Mann. Es ist schön mitzuerleben, wie seine und Beates Liebe wächst und gemeinsame Erlebnisse(die Szene im Zoopark beim Tiger und die beim Sprungturm waren sowas von toll) sie immer mehr zusammenschweißen. Ängste überwinden, sich gegenseitig Halt und Mut geben, erste Intimitäten austauschen.....

Das ganze Buch besteht eigentlich nur aus Gefühlen.

Friedrichs Zeit bei den Großeltern tut ihm richtig gut. Er hat ein gutes Beobachtungsgefühl, seine Wissbegierde wird geweckt und er erfährt was passiert, wenn man die Folgen aus einer Fehlentscheidung zu spüren bekommt. Ich wäre auch enttäuscht gewesen, wenn einer mein Tagebuch ungefragt gelesen hätte. Umso schöner ist es, dass Nana es ihm später freiwillig gibt und ihm ihr Leben und ihre Gefühle bloß legt.

Ich kann mich in alle Personen so gut hineinversetzen. Auch in den knurrigen Großvater, der für mich ein ganz besonderer Mensch ist. Harte Schale, weicher Kern. 

Auch Johanns Gefühlslage nach dem Tod seines Vaters finde ich wunderbar erzählt. Jeder trauert anders.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
chrissysbooks kommentierte am 13. Mai 2021 um 14:22

Die gemeinsamen Erlebnisse von Beate und Friedrich haben mir auch sehr gefallen :)

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
Gina1627 kommentierte am 13. Mai 2021 um 14:31

Mich hätte keine 10 Pferde dazu bekommen mit einem Kopfsprung vom 7 m Brett zu springen. : ))

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
Sonja_Sonnenschein kommentierte am 13. Mai 2021 um 15:31

Bei mir hätten auch 20 Pferde nicht ausgereicht und dann noch einen Rückwärtssalto. :D

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
chrissysbooks kommentierte am 13. Mai 2021 um 19:56

Das hätte ich auch nicht gemacht :)

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
Rosmarin kommentierte am 16. Mai 2021 um 09:39

Für mich war ein einziges Mal 5-m-Brett genug!! ;o)

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
PeWie kommentierte am 16. Mai 2021 um 14:31

Ich komme da gar nicht erst hoch, ich habe Höhenangst.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
Gina1627 kommentierte am 16. Mai 2021 um 15:41

.....und ich habe  Angst davor, dass ich mit dem Kopf anschließend unter Wasser bin. Schwimmen ist kein Problem, aber tauchen.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
Magnolia-sieben kommentierte am 17. Mai 2021 um 15:21

Das ganze Buch besteht eigentlich nur aus Gefühlen.

Ja, aber diese Gefühle sind so lebensnah, so wirklich beschrieben. Natürlich und gar nicht gefühlsdusselig.

 

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
schwadronius erwähnte am 24. Mai 2021 um 19:59

"Ich kann mich in alle Personen so gut hineinversetzen. Auch in den knurrigen Großvater, der für mich ein ganz besonderer Mensch ist. Harte Schale, weicher Kern."

Alle Personen in dieser Geschichte sind durchweg liebenswert.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
Sonja_Sonnenschein kommentierte am 13. Mai 2021 um 15:50

Das Buch liest sich so leicht dahin und schon ist das Ende des zweiten Leseabschnitts erreicht.

Beeindruckend ist es, wie der Großvater Friedrich dazu bringt, ganz ohne Druck zu lernen, es beruht alles auf dem Verhalten des Großvaters mit seiner scharfen Beobachtungsgabe. Es ist herzerwährmend wie sich die Beiden auf ihre ganz eigene Art näher kommen. 

Das Lesen der Tagebücher war nicht so klug, da kamm ich Nanas Reaktion vollkommen nachvollziehen. Fragen wäre da sehr hilfreich gewesen, denn sie hat Friedrich dann letztendlich die Tagebücher vermacht. 

Ich bin gespannt, ob wir im 3. Leseabschnitt noch ein Gedicht von Friedrich zu lesen bekommen. Denn es wird nur nebenbei erwähnt, dass er welche auf seiner alten Schreibmaschine schreibt. Seine gefühlvollen Beschreibungen im Laufe der Geschichte weisen doch immer wieder auf einen kleinen Poeten hin.

Der Tod von Johanns Vater war doch ein Schock. Obwohl er versucht seine Trauer zu überspielen, merkt man sie ihm sehr an und er versucht sie im Alkohol zu ertränken. Er hat 3 Freunde, die ihm da unterstützen können, hoffentlich packt er es.

 

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
Gina1627 kommentierte am 13. Mai 2021 um 18:30

Der Großvater macht Friedrich einfach neugierig auf das Leben, nimmt ihn ernst und zeigt ihm auf, wofür es sich zu lernen lohnt. 

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
chrissysbooks kommentierte am 13. Mai 2021 um 19:58

Die Art von Friedrichs Großvater finde ich wirklich klasse

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
Sonja_Sonnenschein kommentierte am 15. Mai 2021 um 09:43

Ja er ist sehr speziell. Ist ein guter Beobachter, mischt sich aber nicht ein. Er möchte gefragt werden und ist dann auch sofort zur Stelle.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
Estrelas kommentierte am 15. Mai 2021 um 12:56

Ein Gedicht würde ich auch gerne von ihm lesen.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
Nele33 kommentierte am 19. Mai 2021 um 19:35

Beeindruckend ist es, wie der Großvater Friedrich dazu bringt, ganz ohne Druck zu lernen, es beruht alles auf dem Verhalten des Großvaters mit seiner scharfen Beobachtungsgabe. Es ist herzerwährmend wie sich die Beiden auf ihre ganz eigene Art näher kommen. 

Mir gefällt das auch sehr gut, alles so stressfrei und doch ganz klar.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
florinda kommentierte am 14. Mai 2021 um 13:56

Auch der 2. Leseabschnitt hat mir sehr gut gefallen. Die gelegentlich etwas ältlich anmutende Ausdrucksweise wie beispielsweise auf S. 124 "Mein Latein war anscheinend so übel nicht." mag ich, recht gern, leider hört man so etwas heute kaum noch. Die Angelegenheit mit Nanas Tagebuch finde ich hingegen sehr schlimm, so ein Vertrauensbruch geht überhaupt nicht.

Obwohl es mittlerweile einen Toten in der Person von Johannes' Vater gibt, glaube ich nicht, dass es etwas mit dem mysteriösen Grab zu tun hat.

Das Buch lässt sich wirklich leicht und rasch lesen. 

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
Gina1627 kommentierte am 15. Mai 2021 um 13:42

Ich glaube auch nicht, dass Frieder das Grab von Johanns Vater sucht. 

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
Wuestentraum kommentierte am 15. Mai 2021 um 21:45

Ich glaube auch nicht, dass Friedrich das Grab von Johanns Vater auf dem Friedhof sucht.

Es muss schon jemand sein, der ihm näher stand.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
florinda kommentierte am 19. Mai 2021 um 16:43

Dass es sich um eine Frieder näher stehende Person als den Vater von Johannes handeln müsse, dachte ich auch. Auf jeden Fall war ich am Ende überrascht...

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
FIRIEL kommentierte am 23. Mai 2021 um 19:31

florinda, ich habe auch eine Anmerkung zur Ausdrucksweise. Frieder sagt zu Johann "Alles klar, Alter" (S. 198) - ich glaube, diese Ausdrucksweise war in den 80er Jahren noch nicht üblich.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
schwadronius fragte am 24. Mai 2021 um 20:02

"Das Buch lässt sich wirklich leicht und rasch lesen. "

Leicht? Rasch, ja. Aber leicht?

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
Livre86 kommentierte am 29. Mai 2021 um 21:36

Ich finds auch nicht leicht. Die vorherige Leichtigkeit des ersten Abschnitt ist mehr vorhanden. 

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
Estrelas kommentierte am 15. Mai 2021 um 12:53

Das Buch gefällt mir immer mehr, all die Kleinigkeiten, die die Sommertage füllen - vom Großvater über Bakterien lernen, der "Ausflug" in den Zoo, das Wiederbekommen von Nana nach ihrer Verstimmung, die Sprünge vom Turm... Dabei wird die Verliebtheit fast zur Nebensache, und doch füllt sie F.s Herz. 
Ich finde es gut gemacht, dass nicht krampfhaft versucht wird, andere Zeitebenen einzubauen, obwohl diese am Rande eine Rolle spielen. Die Konzentration auf den besagten Sommer ist genau richtig, da bedarf es gar keiner Ablenkung.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
PeWie kommentierte am 15. Mai 2021 um 20:22

So ein Sommer ist für einen Jugendlichen gerade mit der Erinnerung an seine erste Liebe sehr lang.

 

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
Wuestentraum kommentierte am 15. Mai 2021 um 21:55

Auch dieser zweite Leseabschnitt hat mir super gefallen. Es ist wirklich ein wunderschön geschriebenes Buch.

Erstaunt war ich z.B., als Frieder erfuhr, dass er als Baby bereits 3 Monate bei Nana und dem Großvater verbracht hatte. Und das auf Wunsch des Großvaters. Anscheinend hat der Großvater wirklich eine besondere Beziehung zu Frieder. Ich finde ihn einfach toll, also eigentlich finde ich alle toll.

Der Großvater jedoch beeindruckt mich am meisten. Durch seine ruhige und doch bestimmende Art hat er es geschafft, dass Frieder lernt, ohne ihn zu kontrollieren. Und Frieder hat großen Respekt vor ihm.

Dass Nana enttäuscht war, nachdem Frieder ihr Tagebuch gelesen hat, kann man natürlich gut verstehen. Es ist ja auch so eine Art Vertrauensbruch. Aber dann hat sie ihm doch die Bücher zum lesen überlassen, was ich eine große Geste von ihr fand.

Wie Johann weiterhin mit dem Tod seines Vaters umgeht, ist fraglich. In bin mir auch nicht sicher, dass er es einfach so cool wegsteckt, wie er tut. Hoffentlich macht er keine Dummheiten.

Nun freue ich  mich sehr auf den leider schon letzten Leseabschnitt. Ich könnte das Buch ewig weiterlesen, es ist so schön, wie Frieder und Beate sich langsam immer näher kommen.

 

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
Rosmarin kommentierte am 16. Mai 2021 um 09:47

Es ist wirklich ein wunderbares Buch, voller Gefühle und Eindrücke! Der Großvater hat es mir auch angetan und ich finde es super, wie er sich um Frieder kümmert! Ein Job, der Besuch im Zoo - sogar mit Beate, so ganz selbstverständlich - klasse!

Auch der Besuch bei Alma hat mich sehr berührt. Ich glaube, es ist etwas ganz Besonderes, einen Menschen beim Sterben zu begleiten. Und dann wird Johanns Vater aus dem Leben gerissen. Eine schreckliche Erfahrung, die er äußerlich wegsteckt, aber ich fürchte, die Realität holt ihn sicher ein. 

Es passiert ganz schön viel in diesem Sommer! 

Natürlich fand ich es bitter, das Frieder sich über das Tagebuch hergemacht hat - allerdings kann ich mich irgendwie erinnern, das ich - schätzungsweise im ähnlichen Alter - bei meinen Eltern auch schon mal neugierig in Schubladen gestöbert habe. Aber ohne Folgen und ohne Geheimnisse ;o)

Ich bin gespannt, wie es weitergeht und was es am Ende mit dem Grab auf sich hat...

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
schwadronius meckerte am 24. Mai 2021 um 20:07

"Es passiert ganz schön viel in diesem Sommer!"

Ereignismäßig eigentlich nicht. Soviel kann in einem Sommer geschehen. Emotional ist's.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
Biggieule kommentierte am 17. Mai 2021 um 07:10

Auch der zweite Abschnitt las sich wie im Flug und hat mir gut gefallen.
Besonders die Figur des Großvaters finde ich immer besser. Er strahlt so eine natürliche Autorität aus, die es Friedrich offensichtlich unmöglich macht, sich dagegen aufzulehnen. Auch die Art und Weise wie er Friedrich Dinge erklärt und ihn einfach neugierig darauf macht, Dinge zu lernen finde ich bewundernswert.

Sehr berührend fand ich auch die Szene im Heim, in der Frieder und seine Schwester die Hand der sterbenden alten Frau halten.
Was für ein Gegensatz zu den Schilderungen der unbeschwerten Sommererlebnisse.

Der Tatsache, daß Frieder heimlich Nanas Tagebuch gelesen hat, stehe ich sehr zwiegespalten gegenüber. Natürlich macht man so etwas nicht, gar keine Frage. Aber ein bisschen verstehe ich ihn auch. Er ist gerade dabei, seinen Großvater zu entdecken. Er erfährt, daß dieser ihn als kleines Kind schon einmal bei sich haben wollte und das er drei Monate bei seinen Großeltern gelebt hat.Dann sieht er das merkwürdig distanzierte Zusammenleben seiner Großeltern, fragt sich, ob diese sich eigentlich lieben, und dann stößt er auf dieses Tagebuch. Kann man es einen knapp 16 jährigen wirklich verdenken, wenn da die Versuchung etwas über seine Familie zu erfahren überhand nimmt?
Ich finde, wichtig ist, das er aus Nanas Reaktion wirklich gelernt hat, das es solche Vertrauensbrüche nicht geben darf.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
Rosmarin kommentierte am 17. Mai 2021 um 07:39

Du triffst es auf den Punkt - er lernt, was ein Vertrauensbruch bedeutet...

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
Magnolia-sieben kommentierte am 17. Mai 2021 um 15:31

Sehr berührend fand ich auch die Szene im Heim, in der Frieder und seine Schwester die Hand der sterbenden alten Frau halten.
Was für ein Gegensatz zu den Schilderungen der unbeschwerten Sommererlebnisse.

Diese Szene fand ich auch berührend und so passend beschrieben. Es hat zwar nicht direkt mit Frieder zu tun, er ist eher zufällig hier hineingeraten und doch ist er genau richtig. Das so zu beschreiben, dass der Leser dieses dazwischen auch Erlebte positiv aufnimmt, es als nicht störend empfindet, macht das Buch so sehr lesenswert.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
Biggieule kommentierte am 17. Mai 2021 um 16:27

Ja genau das ist der Punkt. Es hat nicht gestört sondern hat sich für mich trotz dieses traurigen Themas als Puzzlestück in das Buch eingefügt.
Dieser eine großartige Sommer ist eben nicht nur Unbeschwertheit und Spaß haben sondern eben auch das erlernen, das Tod zum Leben gehört.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
medsidestories kommentierte am 18. Mai 2021 um 23:38

Ich mochte die Szene im Heim auch wahsninnig gerne. Sie hat so einen melancholischen Kontrast zu dem scheinbar endlosen Sommer und Frieders Verliebtheit und Jugend gebildet. Vielleicht war sie auch so ein Vorgeschmack darauf, dass das Leben nicht immer leicht ist.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
schwadronius plauderte am 24. Mai 2021 um 20:12

"Sehr berührend fand ich auch die Szene im Heim, in der Frieder und seine Schwester die Hand der sterbenden alten Frau halten.
Was für ein Gegensatz zu den Schilderungen der unbeschwerten Sommererlebnisse."

Ich habe früher auf der Inneren in einem Krankenhaus gearbeitet. Manchmal bitten die Sterbenden, ihrer Hände zu halten. Normalerweise gibt es dafür keine Zeit ... leider ...

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
FIRIEL kommentierte am 24. Mai 2021 um 20:18

Dass die Altenpflegerin sich die Zeit nehmen kann und auch nimmt, finde ich gut und tröstlich. Ganz überraschend finde ich, dass sie die sechzehnjährige Praktikantin dazuholt. Sie erklärt einerseits völlig sachlich die Anzeichen des Todes, aber andererseits zeigt sie Mitgefühl und gibt der Sterbenden Hilfe.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass heutzutage eine Praktikantin so etwas miterleben darf und will. Die meisten Eltern würden sich vermutlich auch dagegen verwahren. Aber für Alma ist es genau richtig. (Und für die Sterbende ohnehin.)

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
schwadronius erwähnte am 24. Mai 2021 um 20:29

Dürfen, schon. Wollen, das liegt in einem. Allerdings gehört es auch zum Beruf. Nach solchen Ereignissen wird man jedenfalls wissen, ob es etwas für einen ist.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
Magnolia-sieben kommentierte am 17. Mai 2021 um 15:52

"Großvater hatte mich sozusagen aktiv angefordert." Wieder so ein Satz, bei dem ich nur begeistert bin. Es gibt so einige dieser großartigen Aussagen, die ich mir auf der Zunge zergehen lasse. 

Auch wenn nicht immer alles eitel Sonnenschein ist, so spürt man doch die Liebe sowohl von Großvater als auch von Nana zu Frieder. Als sie ihm die Anekdote mit dem Hund, der beinahe den Kinderwagen mitsamt dem Baby umgestoßen hätte und er (der 5jährige Frieder) einfach mit dem klaren Befehl "sitz" diesen gefährlichen Augenblick entschärft hat, habe ich schon sehr viel Nähe zwischen den beiden gespürt. 

Dass Nana ihm letztendlich doch seinen Vertrauensbruch mit dem Lesen des Tagebuchs verziehen hat, habe ich schon erwartet. Sie hat genau richtig reagiert, nicht geschimpft und gewettert, ihn schmoren lassen. So ist er schon sehr nachdenklich geworden und hat gewußt, dass dies nicht in Ordnung war.

Eigentlich macht Nana das gleiche wie Großvater. Auch er sagt nicht viel, agiert aber so, dass Frieder selber in die richtige Richtung findet. 

Wenn ich es mir so recht überlege, handelt Frieder ähnlich wie seine Großeltern. Mit Fingerspitzengefühl macht er mit Beate viel richtig, gibt Fehler zu (und wenn auch nur vor sich selbst), prahlt nicht, ist eher schüchtern, aber doch auch etwas forsch. Johann und Alma passen sehr gut zu den zweien, sie sind ein herzerfrischendes Quartett. Dass sie sich von 7 1/2 Meterbrett zuvspringen trauen, es bald sogar nießen können, ist dem doch sehr klugen Bademeister zu verdanken.

So ist es im Leben oftmals - man trifft zur richtigen Zeit die richtigen Leute, dann ist alles gut. Könnte auch schlecht ausgehen, wenn man in falsche Kreise kommt. Jedoch habe ich diese Befürchtung bei keinem unserer Charaktere.

 

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
FIRIEL kommentierte am 23. Mai 2021 um 19:34

Die Anekdote mit dem Hund hat mich verwundert. Im ersten Teil wurde erwähnt, dass Frieder immer Angst vor Hunden hatte und diese Angst erst verlor, als er tatsächlich einmal gebissen wurde. Als Fünfjähriger hat er aber offensichtlich keinerlei Furcht. Passt nicht ganz.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
schwadronius meinte am 24. Mai 2021 um 20:16

"Angst" kann erlernt werden. Es könnte sein, dass bis zum fünften Lebensjahr Hunde keine Angst hervorriefen, weil sie bis dahin kein Thema waren. Danach aber vielleicht ...

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
buechertraumzeiten kommentierte am 17. Mai 2021 um 15:54

Der zweite Abschnitt hat mir deutlich besser gefallen und so langsam werde ich mit dem Buch warm. Der nächtliche Ausflug ins Freibad hat Erinnerungen geweckt und die Chemie zwischen Friedrich und Beate ist auch toll. Als Friedrich das Tagebuch von Nana gelesen hatte, kann ich verstehen, dass diese nicht begeistert davon war. Mir fällt auch in diesem Abschnitt die Ruhe und das Vertrauen des Großvaters durchweg positiv auf. Der große Aha-Effekt bleibt aber auch hier leider noch aus und bisher bleibt es für mich ein recht durchschnittlicher Roman...
 

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
schwadronius fragte am 24. Mai 2021 um 20:18

Welche Romane waren für Dich bisher überdurchschnittlich?

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
medsidestories kommentierte am 19. Mai 2021 um 02:34

Ich bin nach wie vor absolut begeistert von "Der große Sommer."
Die Geschichte wird vor allem getragen von ihren großartigen Figuren. 
Frieders Großeltern sind so vielschichtig. Das ist Ewald Arenz besonders gut gelungen. Aber auch Johann mag ich sehr und vermute, dass sein Charakter nach dem Tod seines Vaters noch eine spannende Entwicklung durchmachen wird.
DIe Liebesgeschichte zwischen Frieder und Beate wird wunderbar sanft und behutsam erzählt. Ganz besonders gut gefallen hat mir die Szene, in der Beate und Frieder gemeinsam auf dem Bett liegen und das Ganze dann bildlich dargestellt wurde durch dieses erleuchtete Feld auf der Wand. Das war so schön und eindrücklich geschrieben. 
Ein weiteres Highlight war auch die Stelle mit Frieder, Alma und der sterbenden Frau im Heim. Ich mochte den Kontrast zwischen der gefühlten Unendlichkeit des Sommers und der Endlichkeit des Lebens. Das hat nochmal zusätzlich Melancholie in den Text gebracht und daran erinnert, dass eben doch alles vergänglich ist.
Der Konflikt zwischen Frieder und Nana hat mich sehr betroffen gemacht, weil ich beide Figuren wirklich in mein Herz geschlossen habe. Ich bin gespannt, welches Geheimnis die Großeltern noch hüten. Vor allem im Bezug auf den Großvater. ich vermute, dass es mit seiner eigenen Kinderlosigkeit zusammenhängt. Zumindest hatte ich am Ende des Zoobesuchs den Eindruck. Dieser Zoobesuch mit Beate, Frieder und dem Tiger war übrigens absolut magisch. Der Großvater ist ein strenger, selbstbeherrschter, aber auch ein guter Mensch. Das gefällt mir irrsinnig gut. 

 

 

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
Morlin kommentierte am 19. Mai 2021 um 20:30

Auch der zweite Abschnitt konnte mich wieder auf Grund der tollen atmosphärischen Stimmung begeistern.

Ich frage mich, wie ich reagiert hätte, wenn man mich „eingeladen“ hätte, mal kurz mit in den Tigerkäfig zu kommen. Das wäre definitiv ein Ereignis, dass man nie mehr vergisst. Beate wird sich für immer an den Frieder und seinen Großvater erinnern.

Ich finde, gerade solche kleinen Begebenheiten machen den besonderen Charme dieses Buches aus.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
schwadronius meinte am 24. Mai 2021 um 20:22

Bei dem Tigerbesuch hätte ich bestimmt gesagt: "Fahr Du mal! Ich gehe Blutkörperchen zählen." :D.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
FIRIEL kommentierte am 24. Mai 2021 um 20:46

Frieder wusste ja vorher nicht, worum es ging; auch Beate nicht. Ohne Vorbereitung stehen sie dann vor dem Tigerkäfig. Aber ob ich hineingegangen wäre? Das weiß ich auch nicht.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
Biggieule kommentierte am 27. Mai 2021 um 15:56

Ich denke, Frieder hat seinem Großvater fest vertraut und ist deshalb ohne Angst mitgegangen.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
FIRIEL kommentierte am 27. Mai 2021 um 18:15

Das wäre dann aber sehr blauäugig, denn der Großvater ist weder Tierarzt noch Tierpfleger und er kennt sich mit Tigern nicht aus.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
Biggieule kommentierte am 30. Mai 2021 um 11:23

Da hast du prinzipiell natürlich Recht.
Ich glaube nur, wenn man als Kind oder als Jugendlicher einem Erwachsenen Fest vertraut, dann spielen solche Argumente weniger eine Rolle.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
Livre86 kommentierte am 29. Mai 2021 um 21:26

Dieser Abschnitt hat die Leichtigkeit verloren. Erst die Szene mit Alma und Frieder im Altenheim. Das ist krass. Sowas würde in der heutigen Zeit nicht vorkommen. 

Der Bademeister im Freibad ist wirklich schräg. 

Der erste Kuss war so schön. Im Rausch der Adrenalinstöße! 

Frieder liest die Tagebücher von Nana. Das fand ich nicht gut. Seine Begründung, dass er auch Teil von dieser Familie ist, finde ich zu dünn. Das ist privates Eigentum. Kann ich verstehen, dass Nana verletzt ist. 

"Verliebheit ist eine temporäre Hormonvergiftung. Meist heilt sie von selbst ab." Wie konnte sich die liebe Nana in den kühlen Großvater verlieben?

Die Passagen im Zoo fand ich spannend. 

Johanns Vater ist tot. Das ging mir nicht nahe. Wahrscheinlich weil der Autor Johanns Vater eher kühler und strenger beschrieben hat. Der Tod hat zwischen Frieder und Nana wieder alles gut gemacht und er darf mit ihrer Erlaubnis ihr Tagebuch lesen. 

Johann ist einerseits genervt und realisiert noch nicht, was jetzt auf ihn zu kommt. Er ist jetzt das Familienoberhaupt auch wenn er noch ein Teenager ist. Ich denke, irgendwann wird es aus ihm ausbrechen und er fängt an zu trauern. 

Geh aus, mein Herz, ein sehr inniger Moment. 

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 102 bis 209
frenx kommentierte am 29. Mai 2021 um 21:32

Ich war überrascht, wie sehr das Thema Tod in den Vordergrund gerückt ist. Das Beobachten des Sterbens auf der einen Seite, der Tod von Johanns Vater auf der anderen. Es scheint so, als wolle der Autor seine Leser auf etwas vorbereiten. Ich bin gespannt, was es sein wird. 

Themen dieser Leserunde

Rezensionen zu diesem Buch