Rezension

Zickenkrieg im Mädcheninternat

Geheimer Ort
von Tana French

Bewertet mit 4 Sternen

Neuer Krimi von Tana French

Ein neuer Krimi der Autorin Tana French, der in einem Internat in Irland spielt. Da ich drei andere Bücher der Autorin bereits gelesen hatte, war ich sehr neugierig auf ihr neues Werk.Darum geht es:

Inhaltsangabe: Anmutig, behütet und golden, so scheint die abgeschirmte Welt des traditionsreichen Mädcheninternats St. Kilda. Doch vor einem Jahr ist dort im Park ein Junge erschlagen worden. Nun hängt sein Bild am Schwarzen Brett mit der Überschrift: ICH WEISS, WER IHN GETÖTET HAT. Nur eines von acht Mädchen kann die Karte aufgehängt haben. In zwei Cliquen stehen sie sich gegenüber unverbrüchliche Freundinnen, erbarmungslose Feindinnen. Der junge Detective Stephen Moran kennt eines der Mädchen, Holly Mackey, aus einem früheren Fall und meint zu wissen, was auf dem Spiel steht. Bis er hinter den Mauern von St. Kilda selbst in das verfängliche Netz aus Träumen und Lügen gerät.
Quelle: Klappentext
Detective Moran aus der Abteilung für ungelöste Fälle, erhält eines Tages einen wichtigen Hinweis zu einem ungelösten Mordfall in dem Internat St. Kilda, von Holly, der Tochter seines Kollegen Mackey. Bei dem Hinweis handelt es sich um eine Foto, auf dem steht: ICH WEISS WER IHN GETÖTET HAT. Das Foto zeigt den Internatsschüler Chris, der ein Jahr zuvor ermordet auf dem Gelände des Mächeninternats gefunden wurde. Das Foto hing an einem Brett in dem Internat, dass Holly besucht. Dieses schwarze Brett wird von den Mädchen der geheime Ort genannt, weil sie unerkannt dort ihre geheimen Wünsche und Probleme hinterlassen können.Stephen Moran wendet sich an die zuständige Ermittlerin Antoinette Conway. Damit sieht er seine Chance gekommen aus dem Großraumbüro für ungelöste Fälle in das Morddezernat zu wechseln. Mit Conway beginnt er die Ermittlungen in diesem Fall wieder aufzunehmen. Gemeinsam begeben sie sich in das Mädcheninternat, um die Schülerinen erneut zu befragen. Bei den Ermittlungen vor einem Jahr hat sich schon heraus kristallisiert, dass hauptsächlich zwei Mädchencliquen: Holly mit ihren Freundinnen und Joanne mit ihren 'Anhängerinnen', am meisten darüber wissen, jedoch beharrlich schwiegen. Die beiden Cliquen werden in einem Scharz-/Weißschema dargestellt: Holly und ihre Freundinnen, die netten, aufgeweckten Mädels, Joanne und ihre 'Anhängerinnen' als oberflächliche 'Tussis'.Mit Moran an ihrer Seite erhofft sich Conway mehr aus ihnen heraus zu bekommen. Sie überlässt Moran die Befragungen der Mädchen und beide, Moran und Conway, fungieren als 'good Cop and bad Cop'.Der Roman ist in Abschnitte unterteilt:Ein Abschnitt führt in die Zeit vor dem Mord im Internat, der Andere spielt in der Gegenwart und gibt die Verhöre wieder.Es werden viele psychologische Aspekte von allen Seiten beleuchtet:Conway, die als Frau nicht ernst genommen wird, in ihrem Dezernat. Die durch ihre Art oft aneckt und nicht sehr beliebt ist.Moran, der aus der Enge seines Büros heraus will.Holly und ihre Freundinnen, die über Freundschaft philosophieren Joanne und ihre 'Anhängerinnen' die eigentlich nur Äußerlichkeiten interessieren.
Fazit: Tana French hat einen sehr guten und bemerkenswerten Schreibstil. Dieser ist auch sehr ausführlich, was zu einigen Längen führt. Wer gern einen literarisch guten Roman liest ist hier genau richtig. Wer allerdings einen durch und durch spannenden Krimi erwartet wird etwas enttäuscht sein, da viele Szenen sehr langatmig sind.