Rezension

Geheimer Ort

Geheimer Ort
von Tana French

Bewertet mit 4 Sternen

Allgemeines:

“Geheimer Ort” ist ein Kriminalroman mit wahrhaftig großem Schmöker- und Urlaubspotential: Der Roman ist 2014 bei Fischer Scherz erschienen und hat stolze 704 Seiten. Es lohnt sich also wirklich, das Buch mit ins Handgepäck oder doch in den Urlaubskoffer zu packen. Tana French hat bereits 4 andere Kriminalromane geschrieben, die ebenfalls im oben genanneten Verlag erschienen sind. “Geheimer Ort” gehört jedoch nicht zu einer Reihe. Optisch sind all ihre dort erschienen Bücher ähnlich gestaltet, was eine gute Identifikationsmöglichkeit und auch einen hohen Wiedererkennungswert für den Leser darstellt. Auf dem Cover ist der Schauplatz des Buches abgebildet – für mich beinahe etwas schlicht, aber auch sehr passend.

Inhalt:

“EIN TOTER. ACHT MÄDCHEN. EIN EINZIGER TAG FÜR DIE WAHRHEIT.
Anmutig, behütet und golden, so scheint die abgeschirmte Welt des traditionsreichen Mädcheninternats St. Kilda. Doch vor einem Jahr ist dort im Park ein Junge erschlagen worden. Nun hängt sein Bild am Schwarzen Brett – mit der Überschrift: ICH WEISS, WER IHN GETÖTET HAT. Nur eines von acht Mädchen kann die Karte aufgehängt haben. In zwei Cliquen stehen sie sich gegenüber – unverbrüchliche Freundinnen, erbarmungslose Feindinnen. Der junge Detective Stephen Moran kennt eines der Mädchen, Holly Mackey, aus einem früheren Fall und meint zu wissen, was auf dem Spiel steht. Bis er hinter den Mauern von St. Kilda selbst in das verfängliche Netz aus Träumen und Lügen gerät.” (Amazon)

Meine Meinung:

Wie ihr ja vielleicht schon gemerkt habt, lese ich normalerweise eigentlich eher selten Krimis. Diesen Krimin habe ich empfohlen bekommen, er liegt auch wirklich schon länger auf meinem SuB, und da dachte ich mir, dass ich ihm jetzt einfach mal eine Chance geben muss. Erfreulicherweise habe ich das nicht bereut!

Tana French entführt den Leser in eine Welt des Internatslebens, in all seinen Facetten. Sie zeichnet Charaktere und auch zwei ganze Cliquen, die ich mir genau so in einem Internat vorstellen kann. Teilweise sind die Themen, mit denen sich die Jugendlichen beschäftigen, etwas klischeehaft, aber naja, wie es wirklich in einem Internat zugeht, wissen wir vermutlich alle nicht so genau. Die ermittelnden Polizeibeamten sind mir auf Anhieb sympathisch gewesen.

Insgesamt habe ich den Eindruck, nicht nur einen Krimi in Händen zu halten.. es geht inhaltlich einfach um viel mehr. Aus zwei verschiedenen zeitlichen Perspektiven erfährt der Leser zum einen Dinge, die die Mädchen in der Vergangenheit erlebt haben, und zum anderen kann er an den aktuell laufenden Ermittlungen teilhaben. Sehr geschickt sind am Ende beide Erzählstränge miteinander verflochten, ich hatte nicht das Gefühl, etwas zweimal lesen zu müssen. Das hat mir sehr gut gefallen.

Fazit:

Letzten Endes ist “Geheimer Ort” ein sehr gut geschriebener Entwicklungsroman, in dem ein Kriminalfall aufgedeckt wird. Dieser Umstand schmälert das Lesevergnügen jedoch nicht. Eindeutige Leseempfehlung! Sehr gut geeignet, um im Urlaub einfach mal abzuschalten und sich von der Handlung mitreißen zu lassen.