Rezension

Wieder eine schöne Idee von Sarah Beth Durst

Ivy - Steinerne Wächter - Sarah B. Durst

Ivy - Steinerne Wächter
von Sarah B. Durst

ZUR AUFMACHUNG

Ich persönlich mag die deutsche Version sehr, auch wenn Lily nie in einem solchen Kleid durch die Gegend läuft. Trotzdem! Das Original ist aber auch nicht schlecht. Auch der Titel gefällt mir gut!
Ich bin mir relativ sicher, dass es sich hier um einen Einzelband handelt, da es recht abgeschlossen endet und Sarah Beth Durst auch schon einen weiteren Roman veröffentlicht hat, der auch wieder sehr gut klingt und "Vessel" heißt.
 

ZUM BUCH

Ich habe von der Autorin ja auch schon Ice gelesen und finde, dass sie mich dahingehend ein wenig an Kai Meyer erinnert, dass ihre Szenerie immer so komplett anders gewesen ist. Bei Ice hatten wir diese Winterwelt fern ab von jeder Zivilisation, während wir hier schon viel eher einen Urban Fantasy Roman haben mit dem allseits bekannten Princeton als Mittelpunkt. Ich persönlich finde das äußerst bewundernswert, besonders, da "Vessel" so klingt, als sei es wiederum eine völlig neue Szenerie.
Die Idee an sich, nämlich, dass Princeton ein magischer Ort ist, in dem es eine Geheimorganisation gibt, die ihre Mitglieder sehr gewählt aussucht und die dafür sorgt, dass das Mysterium der Universität nicht ans Licht kommt, fand ich doch recht originell. Auch die Vielfalt der verschiedenen magischen Wesen, die hier vorkommen, konnte mich überzeugen. Spannung haben wir jede Menge und ich habe mich um ehrlich zu sein auch gewundert, dass so viel Handlung in 350 Seiten passt. Sarah Beth Durst scheint eine der seltenen Exemplare von Autor zu sein, die ein Händchen für Einzelbände haben. Andere Autoren hätten hieraus eine Trilogie gemacht, so hat mir das aber wirklich gut gefallen und die Autorin beweist damit, dass es auch anders geht.
Auch sehr gut hat mir gefallen, dass Lily immer mehr über die Vergangenheit erfährt. Vor allem erfährt sie mehr über ihren Vater und Tye erfährt mehr über seine Mutter und von Jakes Eltern hört man auch so eine ganze Menge. Und doch hielt die Autorin bis zum Schluss noch ein paar Überraschungen bereit.
Es werden verschiedene Konflikte angesprochen, darunter auch das Problem, dass ihre Mutter an Demenz leidet und wie Lily damit umgeht. Das war für mich persönlich mit am interessantesten, auch da es einem Lily von Beginn an sympathisch macht. Auch ist sie kein naiver Charakter, sondern nimmt alles gern selbst in die Hand. Tye war ebenfalls auf Anhieb jemand, von dem man gern liest. Auch wenn ich bei den Worten "sein schiefes Lächeln" die Augen verdreht habe. Mal im ernst: Ich habe noch nie jemanden schief lächeln sehen und doch tun das in Romanen ständig die werten Herrschaften.
Mein einziges Problem war Jake und damit auch das "Liebesdreieck". Beides war meiner Meinung nach völlig überflüssig. Jake war für mich jemand, den ich mir so nicht vorstellen könnte. Es gibt keinen Menschen auf dieser Welt, der so ist wie Jake, nie im Leben. Er ist wie diese ganzen Mauerblümchenhauptcharaktere nur in männlicher Ausführung. Das Ende war dadurch auch wirklich seltsam. Besonders, da für mich eigentlich klar war, wen Lily wirklich mag. Außerdem hat Jake teilweise ziemliche Stimmungsschwankungen. Generell einfach seltsam! Trotzdem haben mir die Charaktere alles in allem wirklich gut gefallen.
 

FAZIT

Schreibstil: 4 Herzen
Charaktere: 4 Herzen
Emotionale Tiefe: 3,5 Herzen
Spannung: 4 Herzen
Humor: 3,5 Herzen
Originalität: 3,5 Herzen

Ein weiterer sehr schöner Roman von Sarah Beth Durst, der mir ein klein wenig schlechter gefallen hat als Ice, uns aber in ein magisches Princeton entführt, das mich sofort begeistern konnte!

3,5 Herzen!