Rezension

Wie Ebbe und Flut

Die vier Gezeiten -

Die vier Gezeiten
von Anne Prettin

Bewertet mit 3.5 Sternen

Die Hamburger Autorin Anne Prettin erzählt in ihrem Roman Die vier Gezeiten von der Geschichte einer Familie, vierer Generationen und einer Insel. 

 

Auf Juist bestimmen Ebbe und Flut die Geschehnisse. Das  Stück Land trotz Tag ein Tag aus den Gezeiten. Genau so widerstandsfähig präsentieren sich die Protagonistinnen der Nordseeinsel. 

 

Johanne und ihre Tochter Adda wuchsen beide zu Kriegs bzw. Nachkriegszeiten auf. Sie durchlebten den Entzug der Freiheit, Unterdrückung und mussten sich in einer Männer dominierten Welt behaupten.

 

Während Adidas Töchter damit beschäftigst sind ihre ganz eigenen Probleme durchzustehen, führt Helens suche nach ihren leiblichen Eltern ebenfalls nach Juist. 

 

Kernelement des 480 Seiten Romans ist das Verhältnis der Frauen zueinander. Man fragt sich ständig, welche Geheimnisse noch in der Familiengeschichte schlummern. Dabei merkt man schnell, dass sich die Muster wiederholen und keine der Frauen den unausgesprochenen Wahrheiten entkommen kann. 

 

Ich fand Die vier Gezeiten erst ab Mitte des Buches so richtig fesselnd. Der Anfang war zwar auch gut, bereitet aber nur auf den spannenden Teil vor. Nichtsdestotrotz war der erste Teil wuchtig, da es sich um eine sehr komplexe Familiengeschichte handelt. Mann bekommt Kapitel für Kapitel neue Details präsentiert. Das passt förmlich zum Setting rund um Ebbe und Flut. 

 

Wer es mag eine Geschichte mit ansteigendem Spannungsbogen zu lesen, sollte sich auf diese Zeitreise einlassen.