Rezension

Eine schöne und teilweise traurige Familiengeschichte mit starken Frauen, die sich auf einer Insel durchgesetzt haben

Die vier Gezeiten -

Die vier Gezeiten
von Anne Prettin

Bewertet mit 2.5 Sternen

 Anne Prettin hat eine große Familiengeschichte geschrieben. Sie spannt den Bogen über mehrere Jahrzehnte und geht dabei auf das Leben mehrerer Personen (besonders auf das Leben der Frauen in der Familie) ein. Um den Faden nicht zu verlieren oder mit den Personen durcheinander zu geraten, wird die Geschichte in kurze Kapitel mit Vermerk von Jahr und Person eingeteilt. Ich fand dies recht hilfreich, da die Geschichte schon sehr verzweigt und teilweise verworren war.

Die Autorin hat einen schönen und gut zu lesenden Schreibstil. Die Idee der Familiengeschichte mit vielen kleinen Geheimnissen, die während dieser Geschichte gelüftet werden und somit noch mehr Steine ins Rollen bringen, hat mir gut gefallen. Es gab viele traurige und schwermütige Passagen, die dem Lesenden, die teilweise verfahrene Situation der Charaktere noch viel näher brachten. 

Jedoch muss ich gestehen, ging mir ab und an die Puste aus. Es gab ein paar kleinere Durststrecken, zu lange Beschreibungen und teilweise dann doch Wiederholungen, die mich ermüdeten. Aber trotzdem wollte ich wissen, wie es ausgeht, was für die Geschichte spricht, denn Anne Prettin schaffte es immer eine kleine Richtungsänderung einzubauen, so dass man das Familienkonstrukt im Kopf wieder neu anordnen musste. 

Eine schöne und teilweise traurige Familiengeschichte mit starken Frauen, die sich auf einer Insel durchgesetzt haben. Nur war manchmal der Preis dafür recht hoch.