Rezension

Wie Delly den Ärger los wurde und Freunde fand

Die Wahrheit, wie Delly sie sieht - Katherine Hannigan

Die Wahrheit, wie Delly sie sieht
von Katherine Hannigan

Bewertet mit 5 Sternen

Delly ist elf Jahre alt und versteht nicht, warum sie immer Ärger bekommt. Wie können Dinge die so viel Spaß machen und immer gut anfangen, nur immer böse enden? Warum darf man Hühner nicht aus dem Käfig befreien und muss an seinem Geburtstag zur Schule gehen? Nun steht Delly vor dem Schulverweis und als Freund kann sie nur ihren kleinen Bruder bezeichnen. Sie beschließt, dass sich da etwas ändern muss, sie will keinen Ärger mehr. Zusätzlich kommt die schweigende Ferris Boyd in ihre Klasse, die niemanden an sich heran lässt. Ein neues Abenteuer beginnt.

„Die Wahrheit, wie Delly sie sieht“ ist eine Geschichte über Freundschaft und den Wunsch sich zu verändern. Die Geschichte wird aus der Sicht von Delly erzählt und Delly ist anders. Sie denkt sich neue Wörter aus und versteht die Erwachsenen nie. Alles was Spaß macht bringt ihr Ärger und langsam verschwindet ihre Fröhlichkeit. Deshalb nimmt sie sich vor etwas zu verändern und es fällt ihr zum Anfang schwer.

Delly ist ein schöner Charakter und sehr einfühlsam beschrieben. Es ist eben schwer anders zu sein. Das Anderssein ist in diesem Buch bei allen Charakteren vorhanden. Da gibt es Ferris Boyd die neu in der Stadt ist und nicht sprich und sich nicht anfassen lässt, auch ein Junge der stottert wird vorgestellt, sowie ein weiterer Junge der seine Liebe nur durch Gemeinheiten ausdrücken kann.

Die Geschichte ist sehr universell geschrieben. So kann man beim Lesen nicht sagenkann in welcher Zeit es spielt. Es könnte vor fünfzig Jahren sein, heute oder in der Zukunft. Durch das Weglassen von Elementen, die eine Zeitbestimmung möglich machen würden, tritt die Geschichte um die Freundschaft und das Anderssein und sich verändern in den Vordergrund.

Die Sprache und die Länge der Kapitel sind einem Buch ab 11 Jahren angemessen. Die Wortkreationen sind witzig und lockern das manchmal schwere Thema auf. Dieses Buch ist nicht nur für Kinder sondern auch für Erwachsene sehr schön zu lesen. Ich empfehle das Buch eigentlich jedem. Für Eltern wäre es wohl gut, es gemeinsam mit ihren Kindern zu lesen, damit danach über das Thema Anderssein gesprochen werden kann.

Insgesamt ein tolles Buch, das auch in fünfzig Jahren nichts an seiner Aktualität verloren haben wird.