Rezension

Wichtiges und nachdenklich stimmendes Werk

Die Sammlerin der verlorenen Wörter -

Die Sammlerin der verlorenen Wörter
von Pip Williams

Bewertet mit 5 Sternen

Rezension „Die Sammlerin der verlorenen Wörter: Roman“ von Pip Williams 

 

 

 

Meinung 

 

Seit Esme ein Kind ist, begleitet sie ihren Vater ins Skriptorium, in der das Oxford English Dictionary entsteht. Esme ist von den Wörter und ihren Bedeutungen verzaubert. Doch irgendwann merkt sie, dass einige Wörter der englischen Sprache nicht aufgenommen wurden. Insbesondere jene, in denen es um Frauen geht. Somit beginnt Esme diese Wörter zu sammeln…. 

 

Tatsächlich habe ich mir noch nie die Frage gestellt, wie Duden, Oxford English Dictionary und Co. entstehen. Gerade dies faszinierte und trieb mich zum Roman von Pip Williams. 

 

Wir begleiten Esme von ihren jungen Jahren bis hin ins Erwachsenenalter. Zunächst erleben wir ihre frühe Zeit, in der Esme im Scriptorium, wo ihr Vater und andere Mitarbeiter Wörter zusammentragen, unter dem Schreibtisch heruntergefallene Papiere aufliest. Im Verlauf der Geschichte wird aus ihr eine Sammlerin der Wörter und insbesondere der „Frauenwörter“. 

 

Ein großes Thema in der viktorianischen Zeit, die wir im Wandel erleben, ist das Frauenwahlrecht. Wir erfahren sehr viel über die Zurücksetzung von Frauen, aber natürlich auch die Entstehung des Oxford Englisch Dictionary. Wenngleich gerade letzteres vorherrschend ist, so gibt es auch bewegende und tiefgreifende Momente aus Esmes Leben. 

 

Pip Williams bringt uns „Die Sammlerin der Wörter“ in einem ruhigen Stil nahe, dem oftmals eine Traurigkeit anheftet, die mich schier zu überwältigen drohte. Anderes wiederum klingt laut nach, obgleich es nicht mal ausgesprochen wurde. Die Worte erleben wir sowohl auf Englisch, als auch auf Deutsch, was der Geschichte einen besonderen Charme verlieh, der zum nachdenken anregt. 

 

Die Magie des gesprochenen und geschrieben Wortes begleitete mich von Anfang bis Ende. Schon der Anhang, in dem wir erfahren, dass einige Personen wirklich existierten, sowie ein Foto mit Mitarbeitern im Scriptorium zur damaligen Zeit, sind Aspekte, die dieses Buch lohnenswert machen. Ein Roman, dessen Tiefe ich nicht erwartet hatte… 

 

 

 

Fazit 

 

„Die Sammlerin der verlorenen Wörter“ ist ein Buch über Sprache, Bedeutung, Wörter und vieles mehr. Ein seltener Schatz, der die Magie des Wortes in sich trägt und zudem über ein Thema berichtet, welches auch heute noch am Puls der Zeit liegt. Pip Williams bescherte mir ein wichtiges und nachdenklich stimmendes Werk, welches ewig nachklingt. 

 

 

 

 5 von 5 Sternen