Rezension

Werde die Serie definitiv weiter verfolgen

The Heir (The Selection, Book 4) - Kiera Cass

The Heir (The Selection, Book 4)
von Kiera Cass

Bewertet mit 4 Sternen

Faszinierender Spin-Off der Selection-Serie mit einer hochnäsigen Protagonistin, die schon bald auf die Nase fällt.

35. Suitors. 1. Princess. A New Selection Has Begun.

Okay. Ich muss zugeben, ich bin etwas beleidigt. Die Selection-Serie warb damals mit einem ähnlichen Slogan, um noch einmal eure Erinnerung etwas aufzufrischen: 35 GIRLS. 1. Crown. The Competition of a Lifetime. Ich meine, ihr seht schon, wo die Großbuchstaben sind. Warum heißt es denn jetzt nicht BOYS? Girls – Boys. Warum sind denn Jungen was Besseres und dürfen den schönen „Titel“ Suitors tragen? Girls klingt dann plötzlich sehr abwertend. 35 Mädchen prügeln sich um eine Krone. Hier prügeln sich 35 SUITORS (awww, Gentlemen … ääh?) um eine PRINZESSIN. Und es ist ja nur eine Selection und keine COMPETITION OF A LIFETIME. Tut mir leid, aber das musste mal gesagt werden. Kommen wir zur eigentlichen Story. 

»That’s hardly the point. It’s [the tiara’s] mine, and she shouldn’t be wearing it. When she walks around like that, she gives the impression that she’s royal when she’s not. It’s inappropriate. Could you please talk to her about her behavior?”

Eadlyn ist ein verwöhntes Balg. Sie wurde von ihrer Mutter America Singer und ihrem Vater Maxon Shreaver, die sich ja bei der vorigen Selecetion gesucht [not!] und gefunden hatten, von vorne bis hinten verzogen. Kile, der Sohn von Miss Marlee, fasst es am Anfang schon ziemlich genau zusammen: »You’re not a queen yet. Take it down a notch.« Aber natürlich hört sich nicht auf diesen smarten Suitor, weil er a) gerne liest, b) irgendwas studiert, das sie nicht interessiert und c) er sie nicht wie eine Königin behandelt. Ja, ihr seht schon, ich war von Anfang an kein Fan dieser Prinzessin, die sogar von ihrer eigenen Mutter gerügt wird, dass sie sich nur um die Belange ihrer ›Untertanen‹ kümmert, solange es nicht in die Quere ihrer eigenen Belange und Luxusbedürfnisse kommt. Ich meine, wir erinnern uns, America, die ihre Tochter rügt? Ja, da muss etwas ganz schön schief gelaufen sind. 

Nun ja, und es wird noch schlimmer. In der ersten Hälfte des Romans spielt sie das arme Opfer, das ja all ihre eigenen Bedürfnisse zurückstellt, um ihren Vater (Maxon <3) zufriedenzustellen und Ruhe in ihr Reich zu bringen. Deshalb stimmt sie der Selection zu, obwohl sie sich ja nieeee, nieeee, nieeeeeeemals verlieben möchte. Nein, auf gar keinen Fall. Geht ja gar nicht, wenn man sich sehr so liebt, da kann niemand mithalten. Das haben wir vor tausenden von Jahren schon von Narziss gelernt. Nur das eigene Spiegelbild ist gut genug. Also wirklich, was verlangen ihre Eltern da? 

Trotz allem  hatte ich das Buch schnell durch, denn der Schreibstil ist nach wir vor echt toll und es gibt einfach immer wieder witzige Situationen, wenn Eady zurechtgewiesen wird oder wenn sie ein paar der Suitor näher kommt und erkennt, dass sie sich doch nicht so von allen abkapseln kann. Das hat mir am meisten gefallen – die Entwicklung der Protagonistin. 

Tja, und dann das Ende, das mich wirklich überrascht und total berührt hat, vielleicht weil ich mich persönlich so gut in die Lage versetzen konnte. Es hat mich total mitgerissen und ich hab sogar ein, zwei Tränchen verdrückt. Teil 2 werde ich mir garantiert holen, sobald dieser erscheint ;D 

Kommentare

Abendsternchen kommentierte am 14. Mai 2015 um 16:25

Sehr schöne Rezension! Ich habe mir heute das Buch ebenfalls als ebook geholt und bin sehr gespannt, nach dem ich die erste Reihe innerhalb von 3 Tagen verschlungen hatte :D