Rezension

Wenn Kommunikation mehr als Worte ist...

Das Glück in tausend Worten -

Das Glück in tausend Worten
von Maria Andreu

INHALT

Ana wandert mit ihrer Familie nach Amerika aus. Sie tut sich dabei noch etwas schwer, da sie dauerhaft auf der Suche nach den richtigen Worten ist und es eben schwierig ist sich einzufügen, so ganz ohne die Worte zu kennen. Doch was ist, wenn es mehr als Worte gibt. Mit Neo scheint sie nämlich eine Verbindung zu haben, die über die ganzen Worte hinausreicht, die sie beide nicht so richtig verstehen.

CHARAKTERE

Ehrlich gesagt sehe ich die Charaktere leider als kleinen Schwachpunkt des Buches an. Man versteht zwar recht schnell mit welchen Problemen Ana zu kämpfen hat und das sie sich Tapfer durch den Alltag schlägt, doch irgendwie habe ich nicht so richtig das Gefühl gehabt, mich so richtig mit ihr identifizieren zu können. Es gab immer ein wenig Distanz, die einen kleinen emotionalen Dämpfer gegeben hat und wegen der Ana nicht ganz so authentisch wirkte wie sie es hätte können. Ein Teil kommt allerdings auch davon, dass sie so einige Entscheidungen getroffen hat, die man als Leser nicht so richtig nachvollziehen kann und sie dann auch ein wenig unsympathisch machen. Natürlich darf man nicht vergessen, was für ein Druck auf ihren Schultern lastet, aber dennoch hätte sie mir noch ein wenig sympathischer sein können, um sich so richtig in ihre Lage hineinversetzen zu können und ihr Leiden vielleicht auch stärker nachempfinden zu können.
Neo war mir schon um einiges sympathischer, leider hat man von ihm, obwohl er der männliche Protagonist ist, aber nicht allzu viel mitbekommen. Er blieb immer eher im Hintergrund und es waren nur ein paar Traditionen, die die Beiden verbunden haben. Erst gegen Schluss hat man so richtig gespürt, dass auch er bereit ist sich zu öffnen und Ana wirklich mag. Das hat mir einen großen Teil noch gefehlt an ihm. Wenn er allerdings in diesen wenigen Szenen aufgetaucht ist, hat man immer gemerkt, dass er ein süßer Junge ist und Anas Probleme verstehen kann und teilt. Seine Ideen um darüber hinwegzusehen und trotzdem ein Zuhause aus Amerika zu machen, sind wirklich kreativ und machen ihn zu einem tollen Freund.

HANDLUNG

Die Handlung konzentriert sich stark auf das Thema in einem fremden Land anzukommen. Man merkt, dass dies ein Herzensthema der Autorin ist, da es wirklich toll umgesetzt wurde und man selber das Gefühl hat mitzubekommen, wie es sich anfühlt irgendwo zu leben, wo man nie so richtig dazugehört und nicht einmal die Sprache versteht. Denn die nicht verständlichen Worte werden durch ###

unkenntlich gemacht und geben dem Leser dabei selber das Gefühl, nicht richtig zu verstehen, was gesagt wird. Dennoch fehlt an manchen Stellen einfach die richtige Tiefe, die ich mir von so einem ernsten Thema erhofft habe. Daher wirkt das Buch auf mich schon stark, wie ein Buch für jüngere Kinder und bis auf den wirklich emotionalen Schluss hat es mich nicht ganz so gepackt, wie gewünscht.
Dennoch war es ein toller Read um sich ein wenig für dieses Thema zu sensibilisieren und vielleicht auch in Zukunft andere zu unterstützen, die gerade das Gleiche, wie diese Protagonisten durchmachen.
Die Liebesgeschichte, war schon wie oben gesagt recht nebensächlich und auch der Titel spielte keine wirkliche Hauptrolle im Buch. Das hat mich leider ein wenig enttäuscht.

SCHREIBSTIL

Durch die vielen

### war es teilweise schwer, den Schreibstil als locker wahrzunehmen. An vielen Stellen war er aber doch recht emotional und die einzelnen spanischen Begriffe, die eingebaut wurden haben mir gut gefallen.

Fazit: Dieses Buch ist ein toller Zeitvertreib, sollte jedoch nicht mit zu hohen Erwartungen gelesen werden.