Rezension

War leider nicht so meins

Very First Time - Cameron Lund

Very First Time
von Cameron Lund

Bewertet mit 2.5 Sternen

Inhalt
Keely ist die einzige aus ihrem Freundeskreis, die ihr erstes Mal noch nicht erlebt hat – und das obwohl sie bald aufs College gehen wird und ihren Highschool-Abschluss macht. Als sie während eines Nebenjobs einen Studenten kennenlernt, wird ihr klar, dass sie keine Jungfrau mehr sein kann, wenn sie aufs College geht. Daher beschließt sie kurzerhand ihren besten Freund Andrew zu bitten, mit ihr zu schlafen...

 

Meine Meinung
Ich muss leider sagen, dass das Buch nicht meins war. Es wirkte wenig authentisch und auch gefühlsmäßig konnte es mich nicht abholen. 

Zunächst einmal hatte ich schon Schwierigkeiten in das Buch reinzukommen. Vor allem lag das an dem Schreibstil, der sehr einfach und jugendlich gehalten war – was natürlich für die Zielgruppe passend war, weswegen ich darüber auch hinwegsehen möchte, aber mir  den Einstieg eben erschwert hat. 
Weiterhin fand ich anfangs, dass das Thema rund um Sex und Jungfräulichkeit gut für die Zielgruppe aufgearbeitet wurde, weil hier eben beide Perspektiven beleuchtet wurden. Das hat sich für meinen Geschmack im Laufe der Geschichte aber sehr geändert, weswegen ich finde, dass das Thema gerade für die Zielgruppe überhaupt nicht mehr gut besprochen wird. Ich fand es sehr zweifelhaft, wie die Protagonisten darüber reden und damit umgehen. Es kann zwar sein, dass das in der Generation tatsächlich so ist, aber das Bild was hier für Leser:Innen vermittelt wird, fand ich einfach schwierig. Erst zum Ende hin wurden wieder andere Perspektiven und weitere Auseinandersetzungen mit aufgenommen, was ich mir schon viel früher gewünscht hätte. Insgesamt war mir das einfach zu holprig und hat ein falsches Bild vermittelt.
Hinzu kam, dass mir die Geschichte auch einfach zu oberflächlich und vorhersehbar war, was eben auch mit der Auseinandersetzung mit dem Thema zu tun hat. Außerdem kamen zum Ende hin noch Probleme wie aus dem nichts hinzu, die sich vorher überhaupt nicht angedeutet haben. 

Zu Keely konnte ich leider keine wirkliche Beziehung aufbauen. Sie wirkte viel jünger, als sie eigentlich sein sollte und ich fand auch, dass sie sehr beeinflussbar war und nie wirklich sie selbst war. Auch ihre Entscheidungen konnte ich nicht wirklich nachvollziehen, genau wie ihre Handlungsweise. 
Bei Andrew war es irgendwie das gleiche. Auch er blieb oberflächlich und blass. 
Gut fand ich jedoch, dass die Protagonisten alle unterschiedlich waren. 

Der Schreibstil war, nachdem ich mich daran gewöhnt hatte, einfach und flüssig gehalten, sodass ich gut und schnell voran gekommen bin. Die Atmosphäre würde ich ebenfalls als locker und leicht, aber eben auch als oberflächlich bezeichnen, da für mich persönlich keine tiefergehende Stimmung da war. Gleiches gilt leider auch für die Gefühle und Emotionen. 

Insgesamt war das Buch leider nicht meins. Auch wenn ich nicht zu der Zielgruppe gehöre, was mir auch vollkommen bewusst ist, fand ich das Buch einfach zu oberflächlich und die Auseinandersetzung mit dem Thema „erstes Mal“ einfach sehr zweifelhaft.