Rezension

seichte Story, leider aber plump und fragwürdig bei der Handhabung eines sensiblen Themas

Very First Time - Cameron Lund

Very First Time
von Cameron Lund

Bewertet mit 3 Sternen

„Very First Time: Mein Masterplan in Sachen Liebe“, von Cameron Lund, weckte mit seinem süß klingenden Klappentext mein Interesse.

Ich habe eine neckische und humorvolle Story mit einigen schamhaften,

aber niedlichen Momenten erwartet.

 

Im Mittelpunkt der Handlung steht Keeley.

Nur noch wenige Wochen trennen sie von ihrem Highschool-Abschluss.

Auch wenn sie sich auf den neuen Lebensabschnitt freut, hat sie das Gefühl noch längst nicht alle Highschool-Erfahrungen gemacht zu haben.

In ihrem Freundeskreis dreht sich alles nur noch um das Eine,

und noch unberührt zu sein, wird von den Mitschülern verpönt.

Als Keeley den älteren Dean kennen lernt, ist sie auch endlich bereit

einen Schritt weiterzugehen

und ihre Unerfahrenheit, die sie selbst als Makel sieht, zu beseitigen.

Niemand scheint dafür besser geeignet zu sein, wie ihr bester Freund Andrew, der die Mädels reihenweise aufzureißen scheint, und vor dem ihr bisher nie etwas peinlich war.

Doch wenn Hormone und Lust im Spiel sind, bekommt plötzlich alles eine ganz neue Bedeutung …

 

Der Schreibstil ist sehr leicht und angenehm.

Man erlebt die Story aus Keeleys Perspektive,

was dem Leser ihre Situation und ihre Gefühlslage näherbringt.

 

An und für sich, fand ich Keeley ganz sympathisch.

Sie ist halt manchmal etwas eigensinnig, und lässt sich zu oft von ihren Freundinnen und deren Meinungen lenken.

Oftmals habe ich mir gewünscht, sie würde erkennen,

wer wirklich zu ihr hält.

Aber das ist wohl so in der Jugend,

wenn man jedem alles Recht machen und dazu gehören will.

 

Neben Keeley spielt natürlich Andrew eine große Rolle.

Die Schürzenjäger-Version von ihm war mir oft zu unsympathisch

und wirkte richtig aufgesetzt.

Wenn er mit Keeley allein war, und den netten, nerdigen Jungen heraushängen ließ,

mochte ich ihn viel eher.

 

Die Cliquen der Zwei spielen eine immense Rolle.

Hier finden sich so manche Stereotypen,

wie den Obercoolen, die zickige Anführerin, die Närrin und die liebe Freundin.

Allerdings ist kaum jemand seinen Kinderschuhen entwachsen,

was man ihnen so manches Mal auch anmerkt.

Hier steht so manches Teenie-Drama auf dem Programm.

 

Natürlich war mir von vornherein klar, dass es sich hier um ein YA-Buch handelt.

Trotzdem fand ich die Thematisierung der Jungfräulichkeit und den Umgang mit der Sexualität beinah schon etwas plump und fragwürdig.

Hat man als 18-jähriger-Teenie wirklich nichts anderes mehr im Kopf?!

 

Der Umgang der Jugendlichen mit- und untereinander, – das Schlecht machen, das Herausfordern und gegenseitige Aufziehen - , war so manches Mal wirklich unterste Schublade ...

Etwas Drama schön und gut, aber das war mir dann doch teilweise zu nervig.

 

Die Entwicklung zum Ende hin, hat mir dann aber richtig gut gefallen.

Das war genau das, was ich anfangs auch erwartet habe: süß, witzig und herrlich!

 

„Very First Time: Mein Masterplan in Sachen Liebe“ hat definitiv seinen Unterhaltungswert, wenn man nichts allzu gehaltvolles erwartet, und sich von der jugendlichen Leichtsinnigkeit mitreißen lässt.

 

Von mir gibt es dafür 3 Sterne.

 

Ich danke dem ONE Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!