Rezension

Von der Idee her gut, aber in der Umsetzung haperte es - für mich.

Die Stimme des Vergessens - Sabine Kornbichler

Die Stimme des Vergessens
von Sabine Kornbichler

Bewertet mit 3 Sternen

Kristina Mahlo wird als Nachlassverwalterin für den kürzlich verstorbenen Albert Schettler tätig. Dass er zu seinen Lebzeiten unter Verfolgungswahn litt ist unübersehbar: sein Grundstück und das Haus sind gesichert, er besaß keinen Fernseher, keinen Computer, kein Handy aus Angst ausspioniert zu werden und über sämtliche Aktivitäten der Nachbarn führte er akribisch Buch.

Als Kristina einen Brief 'an den Nachlassverwalter' findet, ist sie nicht erstaunt, dass Herr Schettler - im Falle seines Todes - von Mord spricht und genaue Anweisungen darüber hinterlässt, sein Bankschließfach zu leeren und mit den dort hinterlegten Briefe strikt nach seinen Anweisungen zu verfahren.

Da Kristina das Ganze für eine krankhafte Wahnvorstellung hält, missachtet sie - zu Ihrer eigenen Schande - die Anweisungen und prompt werden Ihr die Unterlagen nach Verlassen der Bank gestohlen. Zufall? Oder steckt hinter dem Wahn ein wahrer Kern und jemand trachtete Alfons Schettler doch nach seinem Leben? Was hat es mit der Rechnung einer Detektei auf sich, die er kurz vor seinem Ableben engagiert hatte?

Ihr Fehlverhalten und das ganze Drumherum lässt Kristina nicht zur Ruhe kommen und sie beschließt der Sache auf den Grund zu gehen!

Fazit
Die Idee, eine Nachlassverwalterin auf den Weg zu schicken, finde ich sehr gut - einfach mal etwas anderes. Die Protagonistin Kristina lebt auf einem Hof, gemeinsam mit ihren Eltern, ihrem Freund und einer Freundin - natürlich in getrennten Wohnungen - und so wird die Geschichte in ihr persönliches Umfeld eingebettet. Der Schreibstil ist flüssig und man kommt - obwohl es der zweite Teil aus der Reihe ist - gut hinein.

Allerdings ist mir die Geschichte an einigen Stellen zu langatmig und auch Kristinas Verhalten - grade zum Ende hin - erschien mir etwas... fragwürdig. Leider wird im zweiten Teil auch so einiges aus dem ersten Teil verraten, sodass ich den nicht mehr lesen möchte - weiß ja leider schon, was dort passiert.
Von der Idee her gut, aber in der Umsetzung haperte es - für mich.

Viele Grüße von der Numi